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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0110
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von Alexios Komnenos an der Stelle einer antiken Stadt neuge-
gründete NeOKacrrpov oder sA\e£iouTro\i£, zwischen Feldern und Wein-
bergen OTfXOÖ TT°U OlXlTTTTOUTTÖXeiJUS Kai 7T6p0tV EÜpOU TOÖ TTOTClUOCl

errichtet (Anna Komnena ed. Reifferscheid II, 262) für die bekehrten
TTauXiKiavoi, deren Nachkommen noch heute in der Umgebung
wohnen, noch immer Paulikiani heissen, aber gegenwärtig bulgarisch
sprechen und sich zum Katholicismus bekennen. Das thrakische
Diokletianopolis (Hierocles ed. Parihey p. 5, Not. episc. ib. 72)
ist eher in der Gegend des alten Pizus zu suchen, da es die Avaren
587 (Theophylakt Simokatta ed. Bonn. p. 102) auf dem Zuge zwi-
schen Beroe und Philippopel berührten.

Vom Hissar zum Balkan lassen sich die Trümmer der ge-
pflasterten Strasse recht gut verfolgen; sie ging geraden Weges
über die östlichsten Ausläufer der Sredna Gora in das oberste Thal
der Strema zu dem Dorf Karasarly (mit einer Castellruine) und
passirte sodann den Balkan von Trojan. Am Fusse des Balkans
liegt ein Dorf Tekke mit einer kleinen Burgruine, vielleicht das
alte Sub Radice, und auf der Höhe des Joches ein drittes Castell,
wohl das 6 römische Meilen weiter gelegene Monte Emno der
Tabula.

Der Südabhang der inneren Haemuskette ist nicht ohne
archäologisches Interesse, besonders die drei länglichen Thäler
zwischen dem Balkan und der Sredna Gora: das schon erwähnte
Becken von Zlatica, bulgarisch Zlätisko pole (680 M. Seehöhe)
an der oberen Topolnica, das Gjöpsa genannte Thal (an 500 M.)
an der oberen Strema, dem Syrmus der Alten, und das Tulovsko
pole bei Kazanlyk, das niedrigste (an 400 M.) und fruchtbarste
derselben, an der oberen Tundza, dem antiken Tonzus. Gewaltige
Tumuli sind das sichtbarste archäologische Wahrzeichen dieser
sonnigen Hochthäler. Ausser den zur Donau führenden Balkan-
übergängen gab es einen alten Weg, welcher alle diese Land-
schaften von West nach Ost durchlief, von Serdica bis in die
Gegend von Beroe (Stara Zagora). Ich habe dessen Spur in der
Gjopsa genau erfragt und zum Theil selbst gesehen. Die Einwohner
behaupten, derselbe beginne bei Tekke und ziehe sich bis Eski
Zagra, grösstenteils nahe an dem Fusse des hier sehr steilen und
felsigen Balkans. Er passirte das Städtchen Söpot (türk. Akdze
klisse, „Weisskirche"), bei welchem sich auf einem steilen Gebirgs-
vorsprung eine viereckige Castellruine, ein (1877 niedergebranntes)
Kloster und in der Ebene vier grosse Tumuli befinden, und berührte
 
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