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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Premerstein, Anton von: Römischer Votivstein aus Unter-Haidin nächst Pettau
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Rollett, Hermann: Die antiken Schrift-Gemmen meiner Sammlung
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0133
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sich wohl daraus, dass er vorzüglich zur Abwehr von Bränden und
zur Hilfe bei Feuersbrünsten angerufen wurde. Dies tritt klar
hervor an einer Stelle der Inschrift C I. L. VI, 826, die eine Wid-
mung an den Gott Volcanus enthält: ex voto suseepto ... incendio-
rum arcendorum causa. Demgemäss finden sich auch unter den
Widmungen der Vorsteher der stadtrömischen Vici zwei an den
Volcanus quiefus Augustus (C. I. L. VI, 801. 802), das eine Mal in
Verbindung mit der St ata Mater Augusta, die das Feuer zum Stehen
bringt.

Dass die Formel ex imperio andeutet, dass eine göttliche
Weisung die Widmung veranlasst hat, braucht hier kaum gesagt
zu werden; in gleicher oder ähnlicher Bedeutung kommt auf anderen
Inschriften aus Poetovio vor ex iussu (C. I. L. III, 4014) und ex v>su
(C. I. L. III, 4018).

Olmütz, April 1886

ANTON RITTER v. PREMERSTEIN

Die antiken Schrift-Gemmen meiner

Sammlung

Die kleine, etwas über 200 Stücke umfassende Gemmen-
Sammlung, welche ich nebst mehr als 10.000 Gemmen-Pas ten
besitze, enthält eine verhältnissmässig nicht geringe, beinahe den
vierten Theil derselben erreichende Anzahl von antiken Schrift-
Gemmen — diesen im Ganzen nicht sehr häufigen, oft bemerkens-
werthen und daher ein besonderes Interesse bietenden geschnittenen
Steinen, die mit Schriftzeichen — sowohl in einzelnen Buch-
staben , als in Wörtern und in Sätzen — ausgestattet sind. Sie
theilen sich im Allgemeinen in eigentliche Inschrift-Gemmen,
die bloss eine Inschrift tragen, und in solche, welche eine Dar-
stellung weisen und zugleich eine Aufschrift haben1). Da die
antiken Schrift-Gemmen meines Besitzes — die ich im Laufe
der Jahre grösstenteils durch Geschenk oder Tausch zusammen-
brachte und die alle unzweifelhaft echt sind — noch nicht publiciert

*) Vgl. Francisci Ficoronii Gemmae antiquae litteratae, Eomae MDCCLVII. —
Desgl. meinen Abriss der „Grlyptik" in Bueher's „Geschichte der technischen
Künste", Stuttgart 1875. I, 319 fg. O
 
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