Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

DOI Artikel:
Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0139
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Archäologische Fragmente aus Bulgarien

(Fortsetzung, s. oben S. 43)

IV. Das Pontusgebiet und der östliche Haemus

Der östlichste Theil des Haemusgebirges bis zur Pontusküste
hatte zu allen Zeiten eine hervorragende Bedeutung wegen der ihn
durchschneidenden wichtigen Verbindungslinien zwischen Byzanz
und der Donau, welche die dortigen Landschaften zu dem Schau-
platz so vieler Feldzüge von Alexander und Lysimachos angefangen
bis zu der ereignissreichen Epoche der Völkerwanderungen, und
von den wechselvollen Kriegen zwischen den Byzantinern und Bul-
garen bis auf die russischen Operationen unseres Jahrhunderts
gemacht haben. Die genannten Routen durchkreuzen dort zwei
sehr ausgedehnte, wenig bevölkerte Waldgebiete mit nicht sehr
hohen, von West nach Ost sich ausbreitenden Höhen, nämlich die
Strandza zwischen dem Tundzathal und der Meeresküste, an der
jetzigen rumelisch-türkischen Grenze, und den östlichsten Balkan
mit seinen vielen Verzweigungen an der rumelisch - bulgarischen
Grenze. Dazwischen liegt am Südabhang des Balkangebirges eine
Zone warmer fruchtbarer Niederungen bei Sliven, Jambo), Karna-
bad, Aitos und am Golf von Burgas. Nördlich von der Balkan-
linie folgen die parallel mit ihr verlaufenden Thäler der vereinigten
Kamcija und des bei Varna mündenden Flusses von Pravadia.
Darauf öffnet sich weiter nordwärts die steppenartige Ebene der
Dobrudza. Im Osten schliesst eine Reihe uralter Städte und Burgen
das ganze Gebiet von der Seeseite ab.

Obwohl wir von dieser Gegend recht gute, zu militärischen
Zwecken aufgenommene Karten besitzen, sind die dortigen histori-
schen Denkmäler bis jetzt nur wenig bekannt geworden. Dies
bewog mich im Sommer 1884 zu einer zweimonatlichen Reise, auf
der ich das ganze Gebiet von der Sakar-Planina bei Adrianopel
bis zum Cap Kaliakra zu beiden Seiten des Balkans durchstreifte.

ArcMologisch-epigraphische Mitth. X. 9
 
Annotationen