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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0215
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stiess man knapp am Westufer des Baches von Podujeni auf die
Ueberreste eines an 50 Meter langen Gebäudes mit 1 M. dicken
Mauern aus Rollsteinen und flachen Ziegeln. Die Nordseite des-
selben enthielt drei Kammern, insgesammt nach dem Innern zu
9" 15 M. tief und in der Front 3*75, 7-5, 10 M. breit, je mit einem
Bogenfenster auf der Aussenseite und einer demselben gegenüber
liegenden Thür. P^ine Kupfermünze des Kaisers Constantinus, eine
kupferne Vase (jetzt in der Nationalbibliothek) und ein Säulen-
capitäl, die man bei dem Ausheben des Erdreiches in den Kammern
selbst vorfand, zeugen von dem römischen Ursprung dieser Bauten.
Ueber zwei der Kammern hat man heuer ein 150 Quadratmeter
grosses Haus erbaut und dieselben als Keller eingerichtet. An
100 Schritt westlich bemerkt man auf einem brachliegenden Bau-
platz die Substructionen eines viereckigen, 10 M. langen, 8 M.
breiten Gebäudes.mit einer bogenförmigen Apsis auf der Ostseite,
wohl einer Kirche. Alles spricht für eine spätrömische Ansiedelung
auf dieser Stelle, die von den Thermen und der inneren Stadt
schon recht entfernt liegt.

S. 84. Grisebach (Reise durch Rumelien 2, 282) sah 1839
in Kalkandelen eine Bleiglanzprobe, die aus den theilweise mit
Wasser gefüllten Gängen eines verfallenen Silberbergwerkes am
Sargebirge in der Dibra stammte. Die Türken hatten kurz zuvor
eine militärische Expedition zu der Auffindung dieser Bergwerke in
das Gebiet der kriegerischen Albanesen der Dibra gesendet. In
diese Gegend gehören die ötpYupela id ev AajuaöTiuj des Strabo 7
p. 326.

S. 92. Nach der neuesten bulgarischen Schrift der Brüder
Skorpil (a. a. O. S. 96) ist das Pflaster der Römerstrasse zwischen
dem rechten Ufer der Marica und dem Bahnhof von Tatar-Pazardzik
0*5 M. tief gefunden worden. Von dort ging die Strasse bei den
Resten des alten Bessapara vorüber gegen das Dorf Karatahir und
erreichte bei dem Dorf Kadiköi eine Oertlichkeit Namens Ku-
kardzi, wo früher eine Menge bearbeiteter Steine sichtbar waren;
Skorpil verlegt das alte Tugugerum dahin und meint, dass die
Marmorsteine, Säulen und Quadern in den nahen Ortschaften ins-
gesammt von dort stammen. Die gepflasterte Strassenspur zieht
sich sodann über Zlatitrap und Meckür nach Philippopel.
Skorpil bringt zwei Inschriften aus dieser Gegend:
1. Eine Säule (Durchmesser 0*38 M.) auf dem Friedhof süd-
westlich von Airanli (S. 86). Die Klammern scheinen undeutliche
 
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