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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0217
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Jung; daneben ist das 4 M. breite Strassenprlaster auf einer 100
Schritt langen Strecke sichtbar. Ranilum glaubt er (S. 101)
westlich von Karaorman gefunden zu haben, wo sich eine Oertlich-
keit, Kumbaklyk genannt, mit Spuren von Häusern, Ziegeln u. s, w.
vorfindet. Von dort zweigt die Spur eines alten Weges nord-
westlich gegen Hissar ab (S. 101 ff.), über Türkmen, Bulgar Coba,
Bekirli, zwischen Jutaklar und Kirekci, gegen Salalii zu.

S. 96. Nicht weit nördlich von dem Zusammenfluss der
Sazlijka und Marica gibt es am Westufer des ersteren Flusses,
südlich vom Dorf Tekke-Musacevo ein jetzt von der Eisenbahn
Seimenli-Jambol durchschnittenes Doppelcastell, das Skorpil (S. 17)
ausführlich beschreibt. Das nördliche Castell (Mauern 3 M. dick)
bedeckt einen Flächenraum von 25, das südliche von 40 bulgari-
schen „uvrat" oder türkischen „dönüm" (40 X 40 Schritt). Das
Innere der Burgen ist in Kammern (die nördliche in 18—20) ein-
geteilt gewesen. In dem Zwischenraum, 15 „uvrat" gross (aber
wie breit von Burg zu Burg?), bemerkt man Reste von Häusern
und eine alte Strasse, die von W nach 0 quer hindurch geht und
in der Nähe die Fundamente einer 6 M. breiten Brücke über die
Sazlijka erreicht. Längs der Ostseite der Burgen, die knapp am
Rande des Inundationsterrains der Sazlijka stehen, zieht sich das
Ende der Wälle der „Jerkesija". Skorpil erkennt in diesen Burgen
ganz richtig das alte Arzus. Bei dem Bahnbau sollen hier ausser
Münzen Constantin's und Justinian's auch Statuen und Inschriften
gefunden worden sein. Das Volk sagt, die Burg hätte einst B o sna
grad geheissen (S. 19). Dieser Name erinnert mich an das aus
Anna Komnena, Ansbert und Villehardouin bekannte Blisnos,
Blisimos des späten Mittelalters, das, wie ich oben (S. 97)
bemerkte, in dieser Gegend zu suchen ist.

Verschieden von diesem Burgenpaar ist das Castell bei Sei-
men Ii am linken Ufer der Marica, westlich von der Mündung der
Sazlijka (eine Inschrift von dort siehe Monatsberichte a. a. 0. S. 449).
Die Fortsetzung der Strasse gegen Adrianopel zu geht nach Skorpil
(S. 19) von der Doppelburg durch das Gebiet des gegenüber liegen-
den Dorfes Surut zu einer Burgstelle Devebargan zwischen
Seimenli, Sadukli und Kujunli, und hält sich demnach an das linke
Ufer der Marica. Die Burg von Grlavan kann also nicht, wie
ich meinte, an der Strasse selbst gelegen sein.

S. 99. Zur Römerstrasse von Philippopel nordwärts erwähnt
Skorpil S. 99 ein Hissarlyk zwischen Conluk und Seldzikovo
 
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