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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Gomperz, Theodor: Zu den neu entdeckten Grabinschriften der jüdischen Katakomben nächst der Via Appia
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Hauser, Karl: Epigraphisches aus Kärnten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0242
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man ein €, welches ich zu 0 ergänzte — begegnet in einer palästi-
nensischen Inschrift C. I. G. 4593. Das einigermassen anspruchs-
volle eVfovoc; (= eVfovo^) statt uidc; erscheint mehrfach in jüdischen
Grabschriften, nämlich C. I. G. 9912, 9919 und 9900 = C. I. A. III
3547, während die Ersetzung von o durch uu nicht selten begegnet;
so r]pr|Von:oiuuc; und uiuüc; C.LG.9897, Tdqpuu«; und uiuuc; auch bei Ascoli,
Iscrizioni di sepolcri giudaici p. 52 und 57. Nicht unmöglich, aber
minder wahrscheinlich wäre die Deutung von erruuN == ck tujv, etwa
wie Mdpuuvi <ek tujv Mdpuivo«; bei Dumont, Inscript. de la Thrace p. 36
(— Kaibel n. 533). Das jugendliche Alter des Synagogen-Vorstandes
ist auffallend und lässt wohl auf relativ vornehme Abkunft des-
selben oder auf einen regelmässigen Turnus unter den Gemeinde-
gliedern schliessen; auf Letzteres könnte C. I. G. 9910 zu weisen
scheinen, wo ein im Alter von 35 Jahren Verstorbener bic; apxuuv
genannt wird»

Th. GOMPERZ

Epigraphisches aus Kärnten

(Aus mehreren an die k. k. Central-Commission für Kunst- und historische Denkmale
gerichteten und von derselben mitgetheilten Berichten.)

Infolge einer Mittheilung des Pfarrers Martin Krabath von
St. Urban, dass in den Ruinen des Schlosses Kreug ein bisher
noch nicht bekannter römischer Inschriftstein sei, wurde der Ver-
einsdiener Kaiser dahin entsendet, um denselben zu suchen. Der
fragliche Stein ist 2*04 M. lang, 55 Cm. breit und 27 Cm. stark
und in sechs Theile gebrochen. Derselbe scheint als Ueberlage
eines Thores gedient zu haben, weil die untere Kante mit Ausnahme
der beiden Enden, wo er aufgelegen sein dürfte, ornamentirt ist.
Er lag mit der Schriftseite in der Erde und bildete die Einfassung
einer Düngergrube. Von der einzeiligen Inschrift in schönen, reich-
lich 10 Cm. hohen Buchstaben ist erhalten1):

VS • VRBICVS - PROC-AVGVSTj

l) [Nach dem Abklatsch, der ein eigentümliches Volutenornament vortreff-
1 icher Arbeit zeigt, war der Marmorbalken ein freischwebender Epistylblock einei
 
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