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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 11.1887

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Hauser, Alois; Domaszewski, Alfred von; Schneider, Robert von: Ausgrabungen in Carnuntum, [7]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12268#0028
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Ihrem Schema nach entsprechen diese Darstellungen den
Votivreliefs der Dioscuren aus Sparta, Stobi (Makedonien) und
anderen Orten. Auch sind in den Reitern rechts und links von
der weiblichen Figur diese Heroen, welche in den Vorstellungen
des späten Alterthums begrifflich und bildlich mit den samothraki-
schen Kabiren sich deckten, zu erkennen. Schwerer ist es, die
Erklärung für die weibliche Gottheit zu finden. Im zuerst beschrie-
benen Relief füttert sie die Pferde und muss deshalb in diesem
Falle als deren Schutzgöttin Epona gelten. Ob aber diese Deutung
auch für das zweite Relief und die zahlreichen analogen Darstel-
lungen, welche in Aquincum undj Brigetio, Siscia und Siebenbürgen
zum Vorschein gekommen sind, bindend sei, könnte nur auf Grund
einer eingehenden Untersuchung dieser Monumente entschieden
werden. Es ist möglich, dass beide Reliefs aus Carnuntum sich
noch ein gutes Stück nach unten fortgesetzt und mancherlei sym-
bolisches Beiwerk enthalten haben. Ich behalte mir vor, auf diese
merkwürdigen Denkmäler, welche für den Synkretismus der antiken
Religionen von hohem Interesse sind, an anderer Stelle zurück-
zukommen.

5. Fragment aus Elfenbein, 0125 lang, 0-04 hoch, O008 dick,
mehrfach zersprungen und zum Theile auseinander gespalten. Es

zeigt auf beiden Seiten Reliefs: vorne eine mit einem Diadem be-
krönte weibliche Büste (wohl Aphrodite) und ihr zugewandt, bc-
 
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