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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 11.1887

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Frankfurter, Salomon: Neue und revidirte Inschriften aus Ungarn, Steiermark, Krain und Kärnten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12268#0096
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84

Der Stein ist eingemauert gegenüber dem Eingang der Kirche,
r. neben dem Aufgang zum Thurm, mit dicker Kalkschichte über-
deckt, daher schwer zu lesen. Z. 6 unsicher.

Die Inschrift aus Essegg, die ich unter n. 330 meines Be-
richtes (Bd. IX dieser Zeitschr. p. 140) publicierte, ist in einigen
Punkten ungenau gegeben. Der Stein, grobkörniger Kalkstein, ist
ziemlich verwittert, doch die Buchstaben ganz deutlich; die Inschrift
steht in vorgerissenen Zeilen und war mit rother Farbe ausgefüllt
Z. 1 steht auf der oberen Randleiste. — In Z. 2 lautet der Name:
careliä. sabiäa.e ; der Steinmetz setzte zuerst sabia=a ±= Sabinae, da
er aber noch hinreichend Platz hatte, fügte er noch das nun über-
flüssige e hinzu. — Z. 3 das g hat die Form q. — arabellon. —
Z. 4 zwischen i und t ein Punkt. — Z. 5: et — Z. 8: =e

C. I. L. n. 5139 befindet sich im Laibacher Museum und
lautet nach meiner Abschrift so:

b a s s v s -

qv1ncti - l

v i sibi - et
cataei ■ vx
5 an//'
i 11

Z. 3: v(ivus) [f](ecit).

Zu Mitth. IX p. 267 n. 394: Die äussere Ornamentik des
Ringes besteht in einer von Rosetten begleiteten Wellenlinie. Ebenso
sind im Inneren die Buchstaben von Rosetten getrennt. Die In-
schrift lautet:

x i x a o x fac o x a x i

Zwischen dem ersten ao fehlt das Trennungszeichen, weil hier
der Ring gelöthet ist. Für die Deutung ist von den nicht durch
Punkte getrennten mittleren Buchstaben auszugehen, die den Im-
perativ fac ergeben. Nach diesem Worte hin liest man von beiden
Seiten Iao. Die Inschrift lautet danach: Iao fac Iao 'mache, be-
wirke, lasse gelingen Iao!' Iao ist ein auf ähnlichen Denkmälern
oft*) begegnender mystischer Grottesname und entspricht wohl dem

*) Vgl. z. B. die Avignoner Tafel, zuletzt behandelt von Fröhner im V.
Supplementband des Philologus p. 45.
 
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