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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 11.1887

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Bormann, Eugen: Etrurisches aus römischer Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.12268#0129
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Hauptort der Marser. einem Manne senatorischen Standes gesetzt, der
nach den Worten praelori eodemq(ue) temporepraetor[i] Aetrur(iae) XV
popul[or(um) \ in demselben Jahre, in welchem er die Prätur in Rom
verwaltete, auch die Würde eines Prätor von Etrurien übernommen
hatte. Irgend eine sonstige Beziehung zu Etrurien oder einer Stadt
desselben ersieht man nicht. Schliesslich die letzte (C. XIV 172
mit Add. = nötige degli scavi 1880 p. 476 und 1886 p. 82) ist im
Jahre 184 in Ostia einem Q. Petronius Melior gesetzt, der ritter-
lichen Standes und damals proc(urator) annionae) war, vorher aber
unter anderem gewesen war IUI vir q(uin)q(uennalis) Faesulis und
pontif(ex) Faesulis et Florentiae und curator rei publ(icae) Saeiiensium
und praetor Elruriae XV populorum bis. Anscheinend ein Enkel
von ihm, der gleichnamig ist und es zum Consulat gebracht hat,
war nach der Inschrift XI, 3o67 = Henzen n. 6048 cur(ator) r{ei)
p(ublicae) Tarquinienslium) und Patron derselben und hatte ihnen die
Thermen wiederhergestellt; begraben aber ist er vielleicht in Florenz
oder Fiesole, wo sein Grossvater Gemeinde- oder Priesterämter
bekleidet hatte, da sein Sarkophag (XI, 1595 = Orelli n. 3775 vgl.
Suppl.) in Florenz zum Vorschein gekommen ist. Der Grund der
Beziehungen der Familie zu Etrurien ist danach wohl kaum fest-
zustellen; dass sie aus Faesulae stammte, wäre möglich, ohne dass
es wahrscheinlich genannt werden könnte. Mit nicht viel geringerer
Berechtigung könnte man die Familie auch für eine tarquiniensischc
halten.

Damit wäre die Musterung der inschriftlichen Denkmäler für
das Etruria XV populorum beendet. Dieselben geben mit einer
allerdings nicht überall gleichen Sicherheit dafür Zeugniss ab, dass
zu den fünfzehn Gemeinden, die den Bund bildeten, gehörten:
Arretium, Caere, Clusium, Cortona, Perusi a, Tarquinii,
Volsinii, die wir bereits als Mitglieder der älteren zwölf Ge-
nieinden kannten, und eine Inschrift spricht mit einer gewissen
Wahrscheinlichkeit für die Zugehörigkeit von Pisae. Ferner ist
hier zu verweisen auf das Zeugnis des oben ausführlicher bespro-
chenen, der frühen Kaiserzeit angehörenden Reliefs für [Caere],
Tarquinii,Vetulonium,Volci, so dass das wohl sicher scheint,
dass alle Xllpopuli auch zu den XV gehörten und nur, wie aus dem
neuen Namen folgt, drei hinzugekommen sein müssen

") Bei dieser Sachlage ist es für die Untersuchung unbedenklich, dass ich
früher das Relief für die Liste der zwölf Städte verwerthet habe, auch wenn zu der
 
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