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152

bezwecken selbstverständlich nur, die Beschreibungen zu veran-
schaulichen und zugleich zu vereinfachen. Wo nichts Anderes be-
merkt wird, ist als Material der einheimische weisse Marmor, als
Standort Parikia zu verstehen.

Das beistehend abgebildete Figürchen aus alabasterähnlichem
Marmor (H. 0'08, Br. 0-06, D. 0 012) im Besitze des Petros Mo-
stratos ist einer der primitivsten Vertreter der zuletzt wieder von
Köhler und Bent behandelten vorhellenischen Kykladensculptur24)-
Von des Letzteren Funden auf Antiparos bietet das aus dem-
selben Grabe stammende Paar, in welchem der Herausgeber die
rohe Darstellung von Mann und Weib erkannt hat"5), besonders
mit der in der Tat an eine Violine erinnernden weiblichen Gestalt
die nächste Analogie zu unserer Figur, über
deren Herkunft ich übrigens nichts erfahren habe.
Auf der Rückseite ganz flach gehalten, beschränkt
sich ihre Modellierung auf die Abrundung der
Contouren und die Eintiefung an der Taille. Bis
auf den oben gebrochenen Hals ist sie voll-
ständig. Kerbartig eingeschnittene Linien be-
zeichnen an der oberen Hälfte die Begrenzung
des Halses, in der Mitte die Taille. In den
correspondierenden Kerben über der Letzteren
wird man die wagrecht vor der Brust gehal-
tenen Arme zu erkennen haben, wie sie auch
sonst erscheinen S6); dagegen ergibt die tiefe Anbringung der Vulva27)
die bemerkenswerte Tatsache, dass von der Angabe der Beine
ganz abstrahiert wurde. (Fig. 1.)

Von Werken der archaischen griechischen Kunst seien
zunächst drei Reliefs genannt. Das älteste davon scheint ein im

Fig. 1

2J) Köhler, Mitt. d. athen. Inst. IX S. 156 ff., Taf. 6; Bent, Journal of hellen,
studies V S. 49 ff. (die daselbst S. 51 angeführten, S. 50 Nr. 6. 7 abgebildeten
Exemplare sind vielleicht mit den S. 150 erwähnten aus Tschipidi identisch). Vgl.
auch die Charakteristik bei Newton, essays on art and arohaeology S. 281 und
Synopsis of the Contents of the British Museum, second vase room II S. 40 ff.

2;) A. a. 0. S. 49, Fig. 1 und 2.

2e) Vgl. ausser Newton, essays a. a. O. Bent S. 50, Fig. 5. 7. 8. Ein besonders
grosses Exemplar hatte ich Gelegenheit, in Athen im Bureau der archäologischen
Gesellschaft zu sehen.

") Vgl. Bent Fig. 7; Synopsis a. a. O. Nr. 1. 6, zur Anbringung Nr. 4. 5.
 
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