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Vereine mit der fast überall wuchernden Steinflechte die Verfolgung
des zumeist wenig tief eingehauenen Details vielfach erschwerte;
in Gips würde dasselbe, soweit die Verwitterung nicht geradezu
zerstört hat, deutlicher erscheinen. Auch die Rückseite scheint
bearbeitet gewesen zu sein, ist aber bei a, wo sie allein erhalten
ist, stark verletzt. Die Stücke a und c lagen neben einander, die
anderen etwa 30 Schritte entfernt unter einem Haufen anderer
Steine, der vielleicht noch das eine oder andere Fragment birgt.
Dass die Figur, sei es gewaltsam oder durch Sturz, zerbrochen
ist, geht aus der Beschaffenheit der Trennungsflächen hervor, welche
nirgends für die Annahme von Stückung glatt genug sind, auch
Vorrichtungen für die Verbindung vermissen lassen. — Das Stück a
(Fig. 3—6 in vier Ansichten) enthält den Oberkörper mit einem
Teil des Stuhles. Kopf, 1. Arm von der Schulter ab wie der grösste
Teil des r. Armes fehlen. An dem Halssaume des Untergewandes
war in guter Beleuchtung der Bund deutlich. H. noch l'OO, grösste
Br. 0'80, die Sitzfläche ist noch O20 tief. Die vordere Bruchfläche,
welche etwas unterhalb des zurückgeschlagenen Teiles des Ober-
gewandes beginnt, ist 0'78 hoch, 0'55 breit. Brust und Schulter
sind bestossen. — Das zweite grössere Stück, b (Fig. 7. 8 in zwei
Ansichten), enthält die untere Partie von über den Knieen ab mit
dem Sockel, auf welchem die Füsse aufruhen. Die Beine sind in
archaischer Weise dicht aneinander geschlossen, der 1. Fuss etwas
vorgesetzt. Von dem Obergewand fällt der Faltensaum des einen
Zipfels am 1. Oberschenkel hinab, der entsprechende rechts ist ganz
abgeschabt und zerstört. Vorn in der Mitte am r. Knie ist noch
ein undeutlicher Rest erhalten, den die krumme Linie in Fig. 8
andeutet. Das knapp anliegende Untergewand lässt zwei Arten
von Faltung unterscheiden: die breite Mittelfalte vorn, welche rechts
in drei, links in zwei Seitenfalten übergeht, hat gleich den Letzteren
ihre volle plastische Modellierung; daran schliessen sich aber beider-
seits eine Reihe flach eingearbeiteter Falten, die so aussehen, wie
wenn ein regelmässig in Falten gelegter gesteifter Leinenstoff durch
einen senkrecht auf die Mitte jeder Falte ausgeübten Druck ge-
plättet wird. Die so gebildeten schmalen, nur massig convexen
Faltenrücken trennen sich in scharfen Linien von der zwischen je
zwei Falten liegenden Einsenkung. Da Letztere nur wenig tiefer
Jiegt und die Bugkanten der Falten mit eingetieften Linien begleitet,
so erhält die ganze Oberfläche ein eigentümlich geriefeltes Aus-
sehen. Dieselbe Behandlung weist die grosse stehende Figur des
 
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