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Masse, hinsichtlich deren Homolleiü) Uebereinstimraung innerhalb
der delischen Gruppe bezeugt. Leider war die Statue, wie ich sie
vor dem Hause des Herrn Eussos auf der Strasse vorfand, mit
Oelfarbe beschmiert; auch durch ßestossung und — wol absicht-
liche — Beschädigung an den Brüsten hat sie gelitten. Gleichwol

verfehlen die gewohnte liebevolle Sorg-
falt und Feinfühligkeit in der gesamten
Durchführung und die Sicherheit in
Linien und Flächen ihren Reiz nicht.
Die Körperformen treten vorn und noch
mehr rückwärts unter dem straff an-
liegenden Chiton hervor, dessen Falten
von der Stelle, wo ihn die gesenkte
Linke hob; divergierend verlaufen-
Vorn ist die Mitte des Untergewandes
durch einen Streifen ausgezeichnet, von
dessen einstiger Bemalung ich nichts
mehr entnahm47). Auch der Bund am
Halse war kaum sichtbar, sein Vor-
handensein ist jedoch daraus zu schliessen, dass die eingezeichneten
Wellenlinien oben nicht bis an den Rand des Gewandes reichen.
Das Haar, welches rückwärts48) in der bekannten, bisweilen ge'
radezu -an Serviettenkünste erinnernden Weise behandelt ist, zeigt
in der Mitte einen breiten glatten Streifen. Das Obergewand ist am
r. Arm mit fünf Schlitzen geknüpft.

Als männliches Gegenstück zu der eben betrachteten Statue
vermehrt der Jünglingstorso4S) in gleichem Besitze (Fig. 14. 15)
die Reihe der altertümlichen sogenannten Apollonfiguren. Der Ver-

46) A. a. O. S. 26: Danach sind die Figuren capitis crurumque a genu ex-
pei-tia 0-95 hoch. Die parische Statue misst noch 1'05, das erhaltene Stück des
Unterschenkels vom Knie ab macht auf der Zeichnung- ein Zehntel der gesamten
Höhe aus. (Fig. 13 gibt die Chitonfalten am 1. Arm etwas zu stark.)

") Vgl. die auch sonst sehr nahestehende kleine Statue aus Eleusis, 'E<pi1|U.
dpxaioX. III 1884 Taf. 8, 6 und 6a (jetzt im Centraimuseum); Bull. d. comm, com.
XI Taf. V; les Muse.es d'Athbnes Taf. II. III; die Statue des Antenor, Studniczki'i
Jahrb. d. Inst. II S. 138 ff.

iS) Vgl. die Figur aus Eleusis Anm. 47; Musees d'Athbn.es Taf. VIII u. A.

4S) H. noch 0"81; vom Hals bis zur Spitze des Schamdreiecks 0'55, Abstand
der beiden Brustmitten 0'18, Brustumfang unter den Achseln 0 77, Breite der Schul-
tern, soweit erhalten, 0'43, Umfang der Taille 0-62, der Hüften, um die Glutäen
gemessen, 0'83; das Schamdreieck 0'12 breit, O'll hoch.

Fig. 13
 
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