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fallen. Aehnlich drang der eine Stift D, 5 in die Bildfläche nebenan.
Trotz der geringen Tiefe der Löcher und der Kleinheit der Nägel
können Letztere kaum einen anderen Zweck gehabt haben, als die
Befestigung von Kränzen, wofür analoge Vorrichtungen sich an
Einzelstelen vielfach vorfinden8"). Man ersieht hieran so recht,
wie das einzelne Bild unabhängig von den anderen auf der gemein-
schaftlichen Fläche angebrachten dem Cult des betreffenden Ver-
storbenen diente, ein Umstand, durch welchen diese eigentümliche
Form von Familien- oder wol auch einfach Massengräbern noch
eine besonders charakteristische Beleuchtung erhält.

Die einzelnen Reliefs sind, wie selbstverständlich, von un-
gleicher Tiefe. Die untere Fläche des Sarkophagbodens ist bei A,
B, C vorn und an den beiden Seiten mit einem breiten Randbe-
schlag versehen, so dass der Sarkophag lediglieh auf dem rauhen
Kern in der Mitte aufruhte. Bei C läuft parallel dem glatten Rand
noch ein innerer, rauhgehaltener Saum vertieft an den drei Seiten
um. Bei B sind die Aussenflächen der beiden Nebenseiten in ihrem
vorderen Drittel der ganzen Höhe nach glatt, die übrige Fläche
liegt als rauhgehaltener Werkzoll vor, sollte also wol noch für
weitere Reliefs reserviert bleiben. In D treten die beiden Schmal-
seiten unten zu einer Art Fussleiste vor.

Da die Sarkophage dicht nebeneinander vor einer Mauer, die
Vorderseite nach oben gewandt, aufgestellt sind, so musste sich die
Skizze und Beschreibung hauptsächlich auf diese Letztere be-
schränken87).

Sarkophag A (Taf. VII). H. 1-00, L. 2*215, D. 1-10. -
1) Vereinigung zweier Scenen: L. legt Parmenion in doppeltem
Gewände die Rechte an eine 1. von ihm auf hohem Postamente
aufruhende bärtige Herme88), mit viereckigem Armansatz an der 1-
Seite, r. steht in schlafender Haltung ein kleiner bekleideter Sklave-
R. sitzt Theotime in doppeltem Gewände auf Stuhl mit Schemel,

£S) Sybel Nr. 447. 448. 451. 454. 459. 468 und öfter; vgl. Benndorf, Keisen in
Lykien und Karien I S. 102, 2.

S7) Die bei greller Beleuchtung aufgenommenen Skizzen genügen hoffentlich
dem Zwecke der Veranschaulichung der Gesamterscheinung, auf welchen es bei
diesen Denkmälern allein ankommen kann; auf die Wiedergabe der einzelnen Bilder
grössere Sorgfalt zu verwenden, erschien überflüssig.

88) Vgl. Conze, Arch. Anz. 1867 S. 102*, Dütschke IV zu Nr. 407. 626 u. ü.
 
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