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Der grosse Pinakesfund von Pente - Skuphia lehrt uns an-
schaulich, wie das Gefühl regster Zusammengehörigkeit von Anfang
an die einzelnen Techniken der bildenden Kunst hier durchdringt.
Er hat uns in die günstigste Lage versetzt, die wir uns wünschen
konnten, die altkorinthische Malerei des siebenten Jahrhunderts
selbst über diese Fragen vernehmen zu können. Sie plaudert ganz
unbefangen von ihren Geschwistern. Am nächsten steht ihr die
Töpferei. Die Pinakes zeigen uns den Töpfer an der Drehscheibe,
den Töpferofen, sogar einmal im Durchschnitt, um nur recht deut-
lich zu sein, dann das mit Thongefässen beladene Schiff, und der
einzige Künstlername, den sie uns bieten, stand schon lange in
unseren Verzeichnissen der Vasenmaler. Die Metallarbeit findet
auch in zahlreichen und überaus lebendigen Schilderungen des
Bergbaues und des Schmelzens im Hochofen ausführliche Erwäh-
nung. Vereinzelt tragen diese Fragmente auch plastischen Schmuck
m enger Vereinigung mit dem malerischen.

Die Pinakes sind erheblich älter als die Einwanderung der
kretischen Dädaliden in die korinthische Landschaft. Sie reprä-
sentiren eine Kunst, deren mythischer Feingehalt noch sehr gering

hier desshalb eingehen, weil ihnen so oft nachgesprochen wird, dass ich mich doch
endlich wehren oder unterwerfen muss. Das Streitobjekt ist das xe Kai in dem
Urtheil des Pausanias über Onatas 5, 25, 13: töv bä 'Ovdxav xoüxov out»? Kai
Texvn<; £<; xä djd\uaxa övtü AiYivaiai; oü&evöc; ü'öxepov Si'iaouev xwv äirö Aai-
oaXou t£ Kai tpyaaxiipiou xou 'Axxikoü, daraus soll die Identität derer diro Aai-
od\ou und derer diro toü epy- f. 'A. erwiesen werden. Dafür werden folgende
Beispiele aus dem I.Buche des Pausanias beigebracht: 3, 1 ist der Heros Keramos
Aiovüjou Tg Kai 'Apidovr]?, 11, 2 kc, irpoYovov toötov dveßaive TTuppoc; xe ö
AiaKi6ou Kai oi Traxepec,. Aber Dionysos wird deswegen nicht Ariadue, Pyrrhos
nicht seine Ahnen und dass xe Kai die „verwandtschaftliche Abkunft" bezeichnen
soll, igt ihm bisher nicht zugemuthet worden. Ernstlicher ist der Einwand nda
eine Negation vorhergeht, müsste es heissen entweder: oü&e tüjv duö Aai&dXou
°ÜTe epyaaTripiou x. 'A. oder x. d. A. oübe e. x. 'A.u Gewiss würde diess das
Gewöhnliche und Kegelrechte sein. Das Fehleu der Negation zwischen beiden
Gliedern beweist nur iure enge Zusammengehörigkeit, die dem dritten gegenüber
scharf hervortritt, nicht ihre Identität. Wir sagen ja auch z. B.: es ist weder roth
noch grün, noch blau, aber wir sagen auch: es ist weder roth, noch grün und blau,
weil grün und blau einander naher stehen als dem roth. Dass uns in der Stelle
etwas anderes mehr interessirt, als das was Pausanias Interesse erregte, ist eine
Sache für sich. Ich hatte mich mit der Uebersetzung „Dädaliden und der atti-
schen Kunstgilde" zufrieden geben sollen. Ich habe Arch.-epigr. Mitth. V S. 9Ü
erklärt, dass ich mich mit ihr zufrieden geben kann, „denn auch sie trennt Däda-
liden und attische Kunstgilde",
 
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