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208

üblichen Darstellungsweise dieser Stoffe viel unterschieden haben
werden. Der Poseidon mit dem von Demetrios so arg missver-
standenen Thunfisch begegnet doch auch auf den Pinakes von Pente-
Skuphia. Dagegen ist die Artemis dvaqpepouevn em Ypimdc; etwas
so völlig vereinzeltes, dass man auch hier ein Missverständniss
desselben Exegeten wird vermuthen dürfen. Die späten Darstel-
lungen des auf einem Greifen reitenden Apollo beweisen für einen
altkorinthischen Pinax sehr wenig. Hier wird man zunächst an den
geflügelten thiertragenden Typus denken und wenn auch Arteniis
in dieser Verbindung mit dem Greifen bisher nicht nachgewiesen
werden kann, so werden wir vielleicht annehmen, dass Hirsch,
Steinbock, Löwe, Panther, Hase, Vögel noch nicht alle zulässigen
Combinationen erschöpfen 17). Artemis mit Vögeln bietet auch ein
Stück unserer Pinakes. Indessen das letzte Wort wird auch hier
wohl einmal noch die monumentale Ueberlieferung sprechen.

Zu diesen literarisch genannten Meistern der altkorinthisch-
sikyonisehen Malerschule können wir noch die sich selbst nennen-
den Chares und Timonidas hinzufügen und wohl auch noch des
ersteren Vater Bias. Auch sie sind nicht später als in der ersten
Hälfte des VI. Jahrhunderts anzusetzen, während ein Theil der
vorher genannten Namen noch dem VII. Jahrhundert angehört.

Und nun zu Kimon von Kleonä. Es wird kaum nöthig sein,
über ihn ausführlicher zu handeln, da er in jüngster Zeit bereits
mehrfach Gegenstand eingehender Untersuchung gewesen ist, ich
nenne zunächst Winters Studie über Vasen mit Umrisszeichnung lS)
und Studniczkas Behandlung im Antenoraufsatze 19j; aber ich darf
es mir doch gestatten, die betreffenden Worte des Plinius noch
einmal auszuschreiben (35, 56): ... quique inventa eius (des Eu-
mares) excoluerit Cimonem Cleonaeum. hie catagrapha invenit, hoc
est obliquas imagines, et varie forrnare voltus, respicientes, suspicientesve
vel despicientes. articulis membra distinxit, venasprotulit, praeterque in
veste rugas et sinus invenit. Ich habe früher darzulegen versucht,
dass alle die von Plinius angeführten Neuerungen auf den Vasen
des epiktetischen Kreises wiederkehren, und demnach catagrapha

") Ärch. Zeit. 1854 Taf. 61—63; Milchhöfer, Anf. d. gr. K. S. 86; Antike
Denkmäler I Taf. VII 12. Vergl. Berliner philol. Wochenschrift 1887 S. 1647.

18) Arch. Zeit. 1885 S. 187.

19) A. a. O. S. 156.
 
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