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sten beweisend, denn erstens steht er damit neben Nikias, dessen
Olymp. 112 zu seiner besonders gut passt, und dann könnte sie
allenfalls ein Nachtrag sein, weil sie bereits 34, 50 neben ihm steht,
ohne dass er es deswegen sein müsste. Auch dass das post eum
auf Pausias, zu dem es gehören soll, sehr schlecht passt, ist kein
Gregengrund, zumal da Robert selbst die Frage aufwirft, ob das-
selbe nicht ursprünglich auf Pamphilos gemünzt war. Indessen ist
auch diese Annahme nicht einmal nothwendig. Stand in der Quelle
des Plinius Euphranor nach Pausias, vielleicht auch nach dessen
Schule, so mochte er ihn trotz des Widerspruches, in den er sich
damit thatsächlicb gestürzt hat, für den späteren halten. Dass er
aber in der Vorlage stand, darauf deutet doch der Umstand hin,
dass sowohl sein Lehrer als auch seine Schüler und Schülersschüler
mit ihm vereint sind.

Nach der von Robert vollzogenen Ausscheidung der drei
Namen enthält unsere Gruppe von Enkaustikern ein merkwürdiges
Gepräge. Bis auf Kydias und Athenion sind es zwei Schulen, deren
Mitglieder nur ein wenig durcheinander geworfen erscheinen; die
an Aristeides anknüpfende Schule des Euphranor und die auf Pam-
philos zurückreichende des Pausias, und darnach will es beurtheilt
sein, dass Aristeides und Pamphilos an die Spitze dieses Abschnittes
gestellt sind. Trotz des ausdrücklich vorgebrachten Einwandes
Polemons schrieb Plinius diejenige Liste ab, die Aristeides als den
Erfinder der Enkaustik voranstellte. Wie kamen nun Kydias und
Athenion in diese geschlossene Gesellschaft? Für den ersten, den
Kythnier, lässt sich die Frage kaum beantworten; ich sehe zwar
keinen rechten Grund, seine von Hortensius so schön aufgestellten
Argonauten für nicht enkaustisch zu halten, und die Anekdote, die
Theophrast von seiner Entdeckung einer neuen Farbe beim Brande
einer Schenke erzählt, passt auch für einen Enkaustiker, aber wir
wissen sonst nichts von ihm, als dass er Zeitgenosse der Schüler
des Euphranor war. Eine Vermuthung aber glaube ich hier vor-
tragen zu dürfen, die, wenn sie sich als stichhältig erweist, die
Stellung unseres Meisters klarzulegen geeignet sein möchte. Hor-
tensius Ankauf des Argonautenbildes um 144.000 Sesterzien weist
auf Rom als den Versteigerungsort des Bildes hin. Nicht gar viel
früher zahlt Lucullus (86 v. Chr.) zu Athen zwei Talente für eine
blosse Copie nach Pausias. Im Jahre 59 trieb der Erzwucherer
Atticus Sikyon in den Gant. Die gesammte Staatsgalerie wurde
von dem Aedilen Scaurus versteigert, und da war denn für Leute
 
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