Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 12.1888

DOI Artikel:
Reichel, Wolfgang: Ueber eine neue Aufnahme der Françoisvase
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12269#0065
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
58

Der letzte Lapithe Dryfas] ist wieder spitzbärtig. Der ver-
längerte untere Kand seines Schildes überschneidet des Oro[sb]ios
r. Unterarm.

Erwähnenswerth ist noch, dass an keinem der Kentauren
Geschlechtstheile angedeutet sind.

7. Hephaistos im Olymp.

Ares trägt über dem nackten Körper, den kein Chiton deckt
(das Glied ist sichtbar), einen vom Halse bis zur Hüfte reichenden
glatten Panzer, der dem Leibe dicht anliegt und nur hinten, über
dem Kreuzbein, eine Ausbuchtung zeigt. An dieser Stelle, wie um
die Armlöcher und die Halsöffnung hat er vermuthlich gerundete
Ränder oder Polster und Futter, um den Körper vor Verletzung
durch die Kanten des Metalls zu schützen. Ein Band dicht über
dem unteren Abschlüsse hält die beiden Platten des Panzers zu-
sammen, das Wehrgehenk zieht sich von da zur 1. Schulter empor.
Der ebenfalls beränderte Helm hat einen Nackenschirm. Der Helm-
kamm ist an der Stelle, wo er hinten das Schädelblech wieder
berührt, parabolisch ausgeschnitten. Von der Maske, welche, wie
Brunn erkannte, den Schild in hohem Relief zierte, sind Stirnhaare
und Bartansatz noch vorhanden.

Aphrodite's Chiton zeigt an Stelle des Ornamentes, wie es der
Stich bringt, einen Gürtel und als Abschluss unter dem Halse
einen breiten Saum mit gleichem Muster wie am unteren Gewand-
rande.

Hera's Thron ist dunkel im Gegensatze zu dem weissen von

Zeus.

Am Maulthier ist das Nasenloch vergessen, die Brustzeichnung
falsch, die merkwürdige. Zügelvorrichtung flüchtig u. s. w.

An Hephaistos sind beide Hände durch Restauration theilweise
verdorben. Auffallend ist ein nach abwärts gerichteter Zapfen, der
rechts von seinem 1. Fusse unter dem Maulthierbauche sichtbar
wird. Sollte damit des Reiters jenseitiger r. Fuss gemeint sein und
seine Stellung sein Hinken andeuten? Ich bemerke, dass dieser
Fleck nicht von gravirter Linie umzogen ist. -

Von den beiden folgenden Silenen ist derjenige rechts, welcher
die Flöte bläst, auf dem Stiche ganz verfehlt. Weizsäcker hat Un-
recht, die Darstellung mit nur je einem Arme und Beine „aus der
Profilstellung leicht erklärlich" zu finden. Eine derartige Profil-
stellung, wo ein Körperglied genau das andere deckt, kommt auf
 
Annotationen