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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 12.1888

DOI Artikel:
Klein, Wilhelm: Zur Daidalidenfrage
DOI Artikel:
Gomperz, Theodor: Die älteste attische Staatsurkunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.12269#0068
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(51

So wenig aber als hier Yauouq imiäv und YauriXiav dffeveYKelv
darum identisch sein müssen, weil sie nach „vorhergehender
Negation" durch Kai verbunden sind, so wenig ist auch die Iden-
tität derer üttö Aoub&Xou und derer dirö toö epfacrinpiou tou 'Atti-
kou einfach durch das xe Kai in der Pausaniasstelle zu erweisen.
Es wird demnach entweder die von mir „übersehene Regel" p hi 1 o-
logischerseits schärfer zu fassen sein, als dies bei Urlichs a.
a. 0. der Fall ist, oder man wird die obige Isaiosstelle als Analo-
gon zur Pausaniasstelle in dem von mir beanspruchten Sinne gelten
lassen müssen. Denn darin, dass man bei Pausanias xe Kai liest,
während Isaios sich mit dem einfachen Kai begnügte, werden wohl
auch die Gegner meiner Ansicht über die Daidaliden keine wesent-
liche Beeinträchtigung der grammatischen Analogie der angezogenen
Stellen erblicken wollen.

Prag WILH. KLEIN

(Nach gütiger Mittheilung
eines Freundes)

Die älteste attische Staatsurkimde

Die Behandlung dieser wichtigen Urkunde, um deren Resti-
tution ich mich nach Köhler's, Kirchhoff's und Foucart's*) Vorgang
und unter reichlicher Benützung der Vorschläge dieser Gelehrten
kürzlich bemüht habe (Athen. Mittheil. 1888 S. 137 ff.), ist seither
in ein neues Stadium getreten. Lolling hat nämlich die Zugehörig-
keit eines kleinen, aus neun auf die vier ersten Zeilen vertheilten
Buchstaben bestehenden Bruchstückes zu jener Inschrift ebenso
sicher als scharfsinnig erkannt, 'ApxaioAo'fiKÖv beXxiov, Juni 1888,
S. 17—18. Durch diese Entdeckung ist die Forschung jedenfalls
in eine einigermassen sicherere Bahn gewiesen und es ist, da die
Länge der Zeilen sich als eine grössere erweist, als man vorher
anzunehmen geneigt war, möglich geworden, für die Gedanken,
welche man als Inhalt der Inschrift vermuthen konnte, mehrfach
einen volleren und deutlicheren Ausdruck zu gewinnen.

*) Kühler, Athen. Mitth. IX (1884) S. 117; Kirchhoff, C. I. A, IV (1887)
p. 57, la; Foueart, Bull, de corr. hellen, XII (1888) p. 1.
 
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