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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 12.1888

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Kenner, F.: [Aus den vorstehenden Bemerkungen ...]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12269#0080
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73

Einige Wochen, nachdem die obigen Nachträge von mir ge-
schrieben waren, erwarb Herr Bachofen von Echt, Bürgermeister
von Nussdorf bei Wien , Besitzer einer gewählten SammluDg an-
tiker Münzen, zwei ganze Barren des Podzaer Fundes, welche
v. Domaszewski nicht zu Gesicht gekommen zu sein scheinen.
Der Eigenthümer stellte sie zur Aufnahme in diese Blätter gütig
zur Verfügung. Masse und Gewichte hatte Dr. Franz Studniczka
die Gefälligkeit abzunehmen.

Die eine Barre, 499"86 Gr. schwer, 174 Mm. lang, 23 Mm.
breit, 8 bis 10 Mm. dick, gehört der ältesten Combination der
Stämpel an:

2 2 2 1 5

Ein Beispiel dieser Art ist in den früher bekannt gewordenen
Barren nicht vertreten; doch hat Domaszewski (oben S. 68, unter
VI) drei Bruchstücke so zusammengestellt, dass die auf ihnen er-
haltenen Stämpel der eben genannten Folge entsprechen; unsere
Barre bestätigt die Richtigkeit dieser Zusammenstellung.

Die zweite Barre ist 458 39 Gr. schwer, 161 Mm. lang,
22 Mm. breit, 7 bis 9 Mm. dick. Sie enthält die neue, bisher nicht
bekannte Combination:

6 l .9

Die Feinhaltsmarke findet sich zwischen zwei Abdrücken des
Kaisersiegels und zwar der jüngeren Art (vgl. S. 72), von welchen
der eine umgekehrt eingestellt ist. Das Amtssiegel von Sirmium
ist fortgelassen. Diese Combination, bisher die jüngste, scheint die
oben ausgesprochene Ansicht zu bestätigen, dass mit dem Auf-
tauchen des Kaisersiegels die Controlmarken der Beamten und des
Amtes überflüssig wurden (vgl. oben S. 14), dagegen zeigt sie, dass
auch das Kaisersiegel auf derselben Barre wiederholt, ja sogar auch
umgekehrt eingeschlagen werden konnte (vgl. oben S. 13).

F. KENNER
 
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