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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 12.1888

DOI Artikel:
Klein, Wilhelm: Studien zur griechischen Malergeschichte, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12269#0131
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vocent quia deorum atque heroum ejfigies, quales ab eo sunt traclitae,
ceteri, tamquam ita necesse sit, sequuntur. Damit schliesst die Be-
sprechung Beider und es folgt die Erwähnung der Blüthezeit der
Malerei.

Bei Robert, Archäol. March. S. 74 findet sich nun zu den
Worten Illevero folgende Anmerkung: „Natürlich Homer, nicht wie
Brunn, Künstlergeschichte II, 114, und Overbeck, Schriftquellen 1724,
wunderlicher Weise meinen, Parrhasios. Vgl. unten S. 76." Auf
S. 76 findet sich die Sache ein zweitesmal, aber wieder keine Be-
gründung. Der Leser wird die Quintilianstelle noch einmal auf-
merksam durchgehen, er wird sich wundern, auf das Nam Zeuxis
etc. etc. den Parrhasios nicht wieder zu finden, er wird auch dar-
über staunen, dass es von Homer heisst ejfigies tradidit. Er wird
vielleicht nach löblicher Gewohnheit die Stelle im Autor selbst
nachschlagen, nach der Bonnel'schen Ausgabe laDgen und zu dem
Behufe im Index unter Parrhasius suchen. Da steht: Parrhasius
■pictor, Legurn lator dictus 12, 10, 4 sqq. Ich kann nun dem Leser
das Weitere selbst überlassen: ich denke, er wird wohl meine Mei-
nung theilen, dass wer überlegen sein will, auch ein wenig über-
legen sollte.

Die quintilianischen Worte rufen uns das stolzeste aller Epi-
gramme unseres Meisters wieder in den Sinn:

El KCtl diTKTTo: k\uouo"i, Xeyai TÖ.be~ cpnu>i WP noTl
Texvnc; eupfjaGai -repuaxa rrjabe cracpri

Xeipöc; ucp' fiueiepnc; • dvuTrepßXnToq be ireTrnYev
oöpoq- duüjur|Tov b' oübev ejevro ßpoxotq
und fügen wir es gleich hinzu, sie ratificiren es ausdrücklich, freilich
nicht für den ganzen Umfang des ursprünglichen Anspruches, aber
doch für das Centrum seiner künstlerischen Thätigkeit. Die kurze
Ueberschau seiner erwähnten Werke, es sind ihrer für den fecundus
artifex nicht allzu viele, wird uns lehren, dass er wirklich der Maler
der Götter und Heroen war, für den er sich ausgegeben hat, nicht
aber der Schmerzensmaler, für den ihn eine moderne Forschung
ausgeben will. Doch zunächst wollen wir die nothwendigen Säu-
berungen vornehmen. Mit Nr. 23 bei Overbeck befasse ich mich
natürlich nicht, es fällt mir aber auch schwer, dies mit Nr. 2,
dem Prometheusbilde, thun zu müssen. Ich gebe zu, die Sage geht
von einem Prometheusbilde aus, aber die Einkleidung in die Con-
troversenform ist allerschlechteste Mache, Parrhasios wird pictor
Atheniensis, lebt zur Zeit Philipps; das geht doch nicht an,
 
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