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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 12.1888

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Premerstein, Anton von: Zur Inschrift C. I. L. III 4037
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https://doi.org/10.11588/diglit.12269#0140
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131

Zur Inschrift C. I. L. III 4037

Diese Inschrift, welche aus Poetovio (h. Pettau) stammt und
gegenwärtig im Joanneum zu Graz aufbewahrt wird, ist ein-
schliesslich der sehr sorgfältig eradirten zweiten Zeile folgender-
massen zu lesen:

prestitoiovi s . ,

CFVLVIVSPLAVTiANVS
TRIBVNVS - COH • X •
PRAET-CVLTOR-NV
5 MINIS-IPSIVS-PROFIC
ISCENS-AD-OPPRIMEN
DAM • FACTIONEM
GALLICANAM1VSSV
PRINCIPIS-SVI-ARAM
10 1 S T A M P o S V I

Prestito Iovi s(acrurn). C. Fulvius Plautianus, triliunus coli{prtis)
X praet{priae), cultor nwm.in.is ipsius, proficiscens ad opprimendam
factimiem Gallieanam ius.su principis sui aram istam posuit.

Wenn schon durch die Nennung der erst seit 112 n. Chr.
inschriftlich vorkommenden coh{prs) X praet(oria) (Z. 3. 4) (vergl.
Marquardt R. St. V. (2)2, 477) die Zeit unseres Denkmals einiger-
massen bestimmt wird7 so weist die corrupte Form prestito (Z. 1)
für praestiti, sowie das in besserer Zeit wohl ungewöhnliche cultor
numinis ipsius (Z. 4. 5) und aram istam (Z. 9. 10) dasselbe mit
ziemlicher Gewissheit der nachantoninischen Periode zu, während
andererseits die zwar seichten, aber auffallend zierlich geformten
Buchstaben es kaum zulassen, bei der Datirung der Inschrift über
das Ende des zweiten Jahrhunderts hinauszugehen. Dies und
namentlich die Erwähnung einer /actio Gaüicana (Z. 7. 8), gegen
welche wegen der Betheiligung der Gardetruppen [coh(ors) X prae-
t(oria) Z. 3. 4] der damals regierende Kaiser persönlich zu Felde
gezogen sein musste, bestimmte mich zu der Annahme, dass die
Inschrift der Regierung des K. Septimius Severus angehöre, und
dass daher in der sehr gründlich eradirten zweiten Zeile einst der
Name des bekannten C. Fulvius Plautianus gestanden haben
mochte, der unter Severus zum Range eines praefectus praetorio
emporstieg und so ziemlich der einzige Würdenträger mit ritter-
 
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