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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 12.1888

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Domaszewski, Alfred von: Römischer Pferdeschmuck aus Siebenbürgen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12269#0149
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loches, sowie die Stellung der Figuren unter dem Reiter beweisen,
dass hier nur an die Gestalt eines Liegenden gedacht werden kann.
In dieser Gruppe setzt also ein Reiter, der durch seine überragende
Gestalt als Hauptfigur charakterisirt ist, über einen liegenden E^eind
hinweg.

Das Verständniss dieser eigentümlichen Composition wird
uns erschlossen durch die Vergleichung einer Reihe gleichartiger
Monumente. Zum Theile sind sie von E. v. Sacken bereits zu-
sammengestellt worden. Was ich mehr biete, danke ich der Güte
Robert v. Schneiders, der mir die Resultate seiner eigenen Nach-
forschungen mit der ihm eigenthümlichen Liberalität überlassen hat.

Bei Weitem - die wichtigsten unter diesen Monumenten sind
zwei bronzene Brustschienen mit aufgesetzten Figuren, welche in
Brescia gefunden wurden. Gleichzeitig ausgegrabene Bruchstücke
von Pferdehufen und bronzenen Platten sollen nach Labus be-
weisen, dass diese Brustschienen die Pferde einer Biga schmückten5).
Eine einigermassen entsprechende Abbildung oder Beschreibung
dieser Brustschienen ist meines Wissens nicht bekannt geworden.

I, 1. Die eine Schiene erscheint auf dem Stiche bei Labus
als vollständig erhalten. Dennoch möchte ich auf die
Möglichkeit hinweisen, dass eine oder die andere Figur,
die ursprünglich lose gefunden wurde, später ihren Platz

5) Questo pettorale, o antilena, di bronzo, uscito dalle escavazioni bresciane,
e il povero avanzo di un cavallo nobilmente bardato che decorava l'edißcia Vespa-
sianeo. — Se ne trovb insieme un altro manchevole delle figure ond'era d'apprima
arrichito, e che unitam&nte ai frammenti di tre unghie equine di bronzo e a varii
pezzi dello stesso metallo d'ambe le parti inaurati, venuti fuori dal medesimo scavo,
fanno credere sieno gli avanzi di imo di que' carri che dai romani si sovrappone-
vano agli archi, si dedicavano nei fori, nette basiliche, nei liioghi piu cospicui delle
citta, e si consacravano nei templi in onore dei principi e dei personaggi piu
illustri e piu benemeriti detta patria: Labus Museo Bresciano tav. LUI, S. 197.
Dütsehke, Antike Bildwerke IV, S. 152, gibt über den Fund noch folgende An-
gabe. „In dem gegenüberstehenden Schranke befinden sich unter den bronzenen
Fragmenten die, wahrscheinlich von einer Biga herrührend, im Juli 1826 zu-
sammen mit der Nike, den sechs Bronzebüsten (Nr. 342, 345, 346, 348, 362, 363),
dem Fragmente des weiblichen (?) Armes, Nr. 344, mit vielen Friesfragmenten
von Marmor gefunden sind, die folgenden zwei Gegenstände, Nr. 374, eine ver-
goldete Bronzefigur u. s. w., Nr. 374 a bronzener Gürtel eines Eosses", es folgt
die Beschreibung des vollständig erhaltenen Gürtels. Von dem zweiten sagt
der Verfasser nichts. Vergl. auch Heydemann, Drittes Hallisches Winckelmanns-
programm S. 29, n. 53, der bemerkt, dass auf der angeblich vollständigen Schiene
links eine Figur oder eine Gruppe fehlt.
 
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