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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 12.1888

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Kubitschek, Wilhelm: Der " römische Sarkophag" in Gumpoldskirchen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12269#0194
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tiefung zwischen l und t nur einer zufälligen Verletzung ihre Ent-
stehung verdankt.

Da nun, wie ich eben gezeigt habe, die Untersuchung der
für antik gehaltenen Inschrift (c) auf dem Original seit 1881 nicht
mehr möglich ist, bleibt nur der eine Weg, nach zuverlässigen
alten Abbildungen und Abschriften zu fahnden, um den Sinn der
räthselhaften Worte9) zu gewinnen und die Frage endgiltig zu
lösen. Ich bin überzeugt, dass noch hie und da derlei Aufnahmen
sich im Privatbesitze befinden; wir haben in den letzten Jahren
in Wien wiederholt Gelegenheit gehabt, mit Staunen und Freude zu
sehen, wie viele Erinnerungen an die verschiedensten, wenn auch
noch so unscheinbaren Bauwerke und Denkmäler älterer Zeit aus
Wien und seiner Umgebung durch die hingebungsvolle Liebe
dilettirender Zeichner erhalten worden sind. Meine eigenen Nach-
forschungen haben überall das dankenswertheste Entgegenkommen
gefunden, aber zu keinem greifbaren Ergebnisse geführt. Mög-
licherweise geben die Acten der deutschen Ordenskanzlei am
ehesten Aufschluss. Doch muss ich diese Nachforschungen anderen
überlassen; wenn diese meine Zeilen überhaupt dazu anregen,
haben sie ihren Zweck vollauf erfüllt.

Indess ist es mir gelungen, in der topographischen Literatur,
und dies glaube ich anführen zu sollen, andere noch ältere, freilich
nicht ergiebigere Quellen aufzufinden, als Mommsen zur Verfügung
standen. Es sind dies die von Mommsen auch sonst nirgends für
seine Vorarbeiten benutzten Darstellungen von F. C. Weidmann
a. 0. (1839), Joseph Feil bei Schmidt 'Wiens Umgebungen auf
20 Stunden im Umkreise' (Wien, Gerold, 3, 1839, S. 389 f.), so-
mit die ältesten Darstellungen; ausserdem von E. v. Sacken, Archäo-
logischer Wegweiser durch Niederösterreich VUWW. (1866, S. 12).

Alle Gewährsmänner, die ich kenne, halten den Trog für
römisch und lesen:

m.anioni .scorped Feil, Weidmann

m • anhoni ■ scojhel Wolfarth

m ■ antoni ■ scorped Seidl

m-antoni scqrpl d . . Sacken.

Etwas weniger alte Darstellungen halten den Trog gleich-
falls für römisch, sind aber für unseren Zweck werthlos, da sie die

9) Von befreundeter Seite wurde mir vermuthungsweise vorgeschlagen:
m(agistri) Antoni Scorpel. . ?
 
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