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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Klement, K.: Sculpturen von Dalmatien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0015

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Im Hause des Duje Grubic (Skombre) ist in die Wand ein-
gefügt ein Marmortorso von mittelmäßiger Arbeit (0*50 hoch):
eine sitzende Figur (Apollo), deren Gewand sich in kräftigen
Falten über die Beine legt, stützt auf das 1. Bein eine Kithara,
von der nur noch das verzierte Schallgehäuse und der Ansatz
eines Seitenarmes erhalten ist, hinter dem der 1. Arm des Kithar-
öden herumgreift. Der r. Arm und der Kopf fehlen. Über die
Brust zieht sich das auf Apollostatuen der jüngeren Zeit so ge-
wöhnliche Tragband. Für die vorauszusetzende Form der Kithara
sind zu vergleichen etwa Clarac pl. 496 n. 967 und besonders
pl. 490 n. 954 und pl. 520 n. 1065.

Von den fragmentarischen Antiken der casa Parac endlich
ist eine Flügelsphinx bemerkenswert, welche wohl als Eck-
akroterion eines Sarkophags verwendet war4).

Im Anschlüsse an dieses Verzeichnis einiger in Spalato und
Salona verstreuter Monumente seien hier auch einzelne in den
letzten Jahren gemachte Neuerwerbungen des Spalatiner Staats-
muse ums erwähnt:

1) Der 1886 zu Salona in der Nähe des Theaters gefun-
dene, in seiner Ausführung an die Energie pergamenischer Kunst
erinnernde Torso einer mit deml. Fuß ausschreitenden Athene,
die gewiss nicht das letzte derartige Erträgnis des Bodens von
Salona sein wird. Inventar B 69. Hohe des Torso 15 m. Ob-
wohl der Oberkörper zum größten Theil fehlt, kann über die
Deutung auf Athene kein Zweifel sein, da Reste der mit Schlangen
besetzten Agis deutlich zu erkennen sind.

2) Ein Basrelief aus grobkörnigem Marmor, gefunden 1885
zu Salona, Inventar D 89, stammt von einem Sarkophag, wie
aus dem für die Anfügung des Deckels hergerichteten oberen
Abschluss deutlich hervorgeht. L. und r. ist das erhaltene Stück
abgebrochen, unten ist es abgesägt. H. 0*43, L. 0'62 m. Die
Darstellung zeigt im Hintergrunde eine mit Zinnen gekrönte Mauer
(Troja?) aus regelmäßig gefügten Quadern, davor steht zunächst
ein Grrabmonument, weiter nach rechts folgt die figürliche
Darstellung. Das dargestellte Grabmonument besteht aus einem
ähnlich wie die Mauer aufgebauten thurmartigen Unterbau mit
fensterartiger Öffnung und einem darauf ruhenden abgestumpften

4) wie auf dem Sarkophag aus dem Volumniergrab bei Perugia, abgeb.
z. B. Dürrn, Architectur der Römer Fig. 56. — Häufiger findet sich die Sphinx
verwendet als Stütze für die Säulchen im tempelartigen Relief der Grabsteine,
z. B. Bullett. munic. 1876 tav. XIV. XV.
 
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