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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Klement, K.: Sculpturen von Dalmatien
DOI Artikel:
Riegl, Alois: Zur spätrömischen Ikonographie der Monate
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0019

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in Vorder sieht gestellter Nymphen, mit unter der Brust gegürtetem
Chiton und hinten zu einem Knoten zusammengebundenem Haar.
Sie halten sich an den Händen, die r. am Ende stehende trägt
in ihrer freien L. einen Schilfstengel.

Wien K. ELEMENT

Zur spätrömischen Ikonographie der Monate

In meiner Abhandlung über die mittelalterliche Kalender-
illustration (in den Mittheilungen des Inst. f. österr. Geschichts-
forschung X. 1) habe ich die römische Ikonographie der Monate
auf Grund der Reliefs auf der gabinischen Ära (Clarac, musee
de sculpturell.pl. 171) und der Zeichnungen des Filocalus-Kalen-
ders (seither publicirt von Dr. J. Strzygowski im Jahrb. des
deutschen archäol. Inst. Ergänzungsheft 1) zu construieren gesucht,
und bin hiebei zu dem Resultate gekommen, dass man in
augusteischer Zeit nach hellenistischen Mustern an den griechi-
schen Zwölfgötterkreis anknüpfte, denselben aber im Laufe der
nächsten zwei Jahrhunderte allmälig verlassen haben muss, um
dafür stadtrömische Culte heranzuziehen, wie wir sie — aller-
dings in starker Trübung — aus den Versen und Figuren des
Filocaluskalenders noch deutlich zu erkennen vermögen. Diese
meine Vermuthung über den Übergang von der Auffassung der
augusteischen zu derjenigen der constairtinisehen Zeit hat nun
durch ein vor wenigen Jahren aufgefundenes und jüngst bekannt
gewordenes Mittelglied überraschende Bestätigung gefunden.

Wie ich nämlich der Berliner Wochenschrift f. class. Philol.
(VI. 3, Sp. 82) entnehme, hat Trendelenburg beim Winckelmanns-
fest der Berliner Archäologischen Gesellschaft am 9. Dec. 1888
über ein Mosaik vorgetragen, das im J. 1884 zu Trier gefunden
worden ist und derzeit im dortigen Provinzialmuseum aufbewahrt
wird. Dieses Mosaik enthält hienach nebst den Bildern der neun
Musen u. s. w. auch die Darstellungen von Monatsgottheiten und
die 12 Zeichen des Thierkreises. Von den Monatsgottheiten sind
folgende erhalten: Mercur-Mai, Juno-Juni, Neptun-Juli, Vulcan-
September, Bacchus-October, Isis-November.

Prüfen wir nun die genannten sechs Gottheiten auf ihre
Zugehörigkeit zu den bezüglichen Monaten. Mercur ist dem Mai
zugetheilt; schon das Menologium rusticum verzeichnet zu diesem
 
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