Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

DOI Artikel:
Kalinka, Ernst; Swoboda, Anton: Bericht über eine Reise im Gebiete der Drau und Save
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0034
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Gemeindeamte liegen außer den näher beschriebenen Stücken
mehrere Thonröhren und kleine ganz verstümmelte Bauglieder;
im Bräuhause, zu dessen Grundmauern römische, theilweise mit
Inschriften versehene Steine verwendet worden sein sollen, sind
eine Marmorinschrift und ein Eros-Relief eingemauert; Kaufmann
Panaotovic, der sich eine gut geordnete, reichhaltige Münzsamm-
lung angelegt hat, besitzt außerdem Mosaikstücke mit spiral-
artigen Mustern, Ziegel und ein kleines einhenkeliges Kännchen
aus rothgebranntem Thon. Ferner fand Herr Abt Paul Miler
vor kurzer Zeit ein korinthisches Capitell (Dm. 30 cm, 22 cm h.,
Abacus 38 cm im Quadrat) und eine ionische Säulenbasis 18 cm h.
mit einer 7 cm h., 30 cm br. quadratischen Plinthe. Die meisten
Alterthümer enthält der Stadtpark, wo außer Meilensteinen,
anderen Inschriften und den von uns genauer beschriebenen
Stücken Folgendes aufgestellt ist: zwei arg gebrochene korinthische
Capitelle, das eine 46 cm Dm. u., 32 cm Abacus-Breite, 50 cm h.,
das andere 50 cm Dm. u., 85 cm Abacus-Breite, 55 cm h.; ein
70 cm 1. korinthisches Gesimsstück und drei Sarkophage, der
eine umgestürzt und als Bank verwendet, der andere als Beet
dienend, der dritte bis an den Rand eingegraben als Wasserbe-
hälter. Im Regimentsgarten liegen eine ionische Säulenbasis; ein
2'40 m 1., 1*26 m br. Sarkophag mit dachförmigem Deckelaus
Sandstein; das 49 cm h., 32 cm 1., 50 cm t. Akroterion eines
Sarkophagdeckels aus Sandstein, welches auf der linken Seite
einen in das Dreieck knapp eingepassten Hippokampen, auf der
Vorderseite die linke Ecke des Rahmens eines Giebelfeldes zeigt,
dessen Zwickel ein Delphin füllt. Mit der Aufnahme der in M.
und Umgebung vorhandenen, theilweise ganz neu gefundenen
Inschriften befassten wir uns nicht, da gerade vor unserer An-
kunft Prof. v. Domaszewski dieser Aufgabe sich unterzogen hatte.

1) Ziegelstempel im Besitze des Herrn Panaotovic.
leg(io) IIII Fla(via).

2) Wir fanden in M. fünf steinerne Löwenpaare vor, wie
sie in den Alpenländern zur Zeit der Römerherrschaft als Auf-
sätze von Grabsteinen beliebt waren. Eines dieser typischen
Monumente, der Pettauer sogenannte Prangerstein, ist nunmehr
in der cösterr -ung. Monarchie3 Steiermark S. 85 abgebildet. Vgl.
auch Jahrb. des Vereines von Alterthumsfr. im Rheinl. LXXVII
T. 1.
 
Annotationen