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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Ziehen, Julius: Römische Bildwerke im Nationalmuseum zu Pest
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0054
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Nationalmuseum, befindet. Die Rückseite der Figuren ist ganz
unbearbeitet gelassen, die Behandlung der Formen an der Vorder-
seite sehr flach, so dass man mehr den Eindruck einer nach den
Umrisslinien der Figuren ausgeschnittenen Reliefplatte gewinnt.
Höhe 54, Breite 38, Dicke 15 cm. Weggebrochen sind der Kopf
der Frau in der Mitte und der des Kindes zu ihrer Rechten,
das Ende des Schwertes, außerdem der unterste Theil aller drei
Figuren. Die ohnehin wenig ausgedrückten Formen sind stark
bestoßen, Spuren von Bohrlöchern vereinzelt sichtbar.

Ohne Zweifel ist es Medeia mit ihren Kindern, die wir in
diesem Werke rohster Provincialtechnik zu erkennen haben.

Fig. 1.

Bekleidet mit gegürtetem Ärmelchiton und einem Mantel, der
offenbar auch das Hinterhaupt bedeckt, mit leise aus den Gewand-
falten vortretendem linkem Spielbein, gestützt auf das rechte Bein,
über das die geraden Gewandfalten herabfallen, steht sie in der
Mitte ihrer Kinder da. Mit beiden Händen hält sie das nach
oben gerichtete, noch in der Scheide befindliche Schwert ziemlich
hoch an der linken Seite ihrer Brust. Von den Kindern, die
beide mit gegürtetem Armelchiton bekleidet sind, hebt das zur
Rechten der Mutter beide Arme wie bittend empor, während von
dem zu ihrer Linken stehenden, das außer dem Chiton noch eine
kurze Chlamys trägt, nur die einen rundlichen Gegenstand, doch
wohl ein Spielzeug, haltende linke Hand sichtbar ist. Das Gesicht
dieses Kindes ist dem Beschauer zugewandt.
 
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