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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Heberdey, Rudolf: Bemerkungen zur Francois-Vase
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Schön, G.: Römerfunde aus Winzendorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0093

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Dabei erhalten wir allerdings eine Abnormität, indem ein
solcher Grundriss auf dem Gebiete dorischen Stiles, dem wir
doch beide Gebäude zuzählen müssen, sich nicht nachweisen
lässt. Ganz entsprechende Parallelen dagegen liefert Ägypten,
man vergleiche z. B. den Tempel von Elephantine Perrot-Chipiez
Bd. I. S. 401—403, Fig. 229—231. Ohne irgend weitere Schlüsse
daraus ziehen zu wollen, kann ich hier doch nicht unterlassen,
darauf aufmerksam zu machen, dass auch andere architektonische
Besonderheiten entweder, wie die Hohlkehle, direkt auf Ägypten
weisen, oder doch von dorther Erläuterung finden können: so die
eigenthümliche Dachform, welche ganz ähnlich Perrot-Chipiez
Bd. I S. 861 Fig. 211 wiederkehrt.

Einem Wunsche H. Reichels entsprechend berichtige ich hier
ein Versehen in seinem Texte (s. Bd. XII S. 43 und 45): im
Troilosstreifen ist das Schildzeichen Hektors niemals weiss ge-
wesen, sondern schwarz, wie die Gravierung der Innenzeichnung
beweist, dagegen zeigt bei Ares im Hephaistosstreifen außer dem
Sitze auch das Schildzeichen rothe (Firnis-) Conturen, war also
ursprünglich weiss.

RUDOLF HEBERDEY

Römerfunde aus Winzendorf

Im Herbste 1886 fand ich bei Herrn Hochhauser in Winzen-
dorf bei Wiener-Neustadt das Fragment einer beschriebenen
Votivara. Dieselbe hatte ein Bauer vor einigen Jahren in seinem
Weingarten, der gegenüber der Löslmühle am Fusse des Gebirges
liegt, gefunden. An Ort und Stelle sah ich noch das Fragment
einer unbeschriebenen Ära. Außerdem erzählte mir Herr Hoch-
hauser von einem Relief, das er zu gleicher Zeit gefunden, aber
wieder vergraben habe.

Durch die eifrigen Bemühungen des Herrn Professor
Dr. J. Mayer aus Wiener-Neustadt wurde das Relief in diesem
Frühjahre wieder ausgegraben. Es befindet sich jetzt nebst der
beschriebenen Votivara im Wiener-Neustädter Rathhause.

1. Mithräum. Fragment aus Kalkstein. Die linke Hälfte des
Reliefs ungefähr erhalten; h. 0*88; b. o. 0*45; b. u. 0*70; d. 0'20.

Dargestellt ist das sogenannte Stieropfer. Vgl. Studniczka
Mithräen und andere Denkmäler aus Dacien a. - e. M. VII

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