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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Bormann, Eugen: Wieder- und neugefundene römische Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0123

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der bei der Erweiterung des Friedhofes aus der Friedhofsmauer
herausgenommen war. In dieselbe war er im J. 1786 oder bald
nachher eingelassen worden, wie die auf der nach außen gekehrten
Seite eingehauene Inschrift lehrt, die folgenden Wortlaut hat:

REVERENDISS. D. D. || DOMINIC. PECKENSTORFER || ABBAS CAMP. LI. S. C. R. A. M.
CONSIL. || ET INCL. STAT. INF. AUST. DEPOT. PERPET. || PROF. ET SACERD. IUBILAT. ||
OBIIT AN. PRJEPOSIT. XXXIX. || Ä.TAT. LXXX1. |] A XTO NAT. MDCCLXXXVI. ||

DIE XXIII. SEPT.

Aber beim Herausnehmen zeigte sich, dass als Grabstein
für diesen letzten Abt Lilienfelds vor der Aufhebung des Klosters
ein Römerstein verwendet worden war, dessen oberes Ende man
abgeschnitten und den man dann in umgekehrter Richtung in die
Mauer eingelassen hatte. Denn die Rückseite des Steines zeigte
folgende Inschrift zwischen zwei gewundenen unten mit Blatt-
ornament versehenen Säulen:

—DxrwrrrK'r^rw-

ETLATILIO-
P RISCO MIL • LEG • XIIII
GEM-M-VIC- AN-XX_

FILf0RÖP

und auf dem 49 cm hohen Sockel darunter ist ein großes Kreuz
angebracht, das fast die ganze Höhe (45 cm) des Sockels einnimmt.

Bei der Rückkehr nach Hause fand ich, dass die römische
Inschrift bereits bekannt ist. Unter den um das Jahr 1600 von
Nicolaus Drascovich genommenen Abschriften römischer Inschriften,
die 1660 an den Jesuitenpater Alexander Wiltheim nach Luxem-
burg geschickt worden sind, und die ich einst, als ich als Unter-
officier in Luxemburg war, mit anderen Wiltheim'schen Sachen
in der Bibliothek der dortigen archäologischen Gesellschaft auf-
fand, steht auch folgende Copie:

in Borsmonostra prope Keöseg

L • A T I L I V S
SATVRNINVS
ET • IV LIA F
D O MITIA • S IB
5 ET • L • ATILI O

PRISCO-MIL-LEG-XIII
GEM-M-VIC -AN -XX
F I L

Archäologisch-epigraphische Mittheil. XIII 8
 
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