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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Domaszewski, Alfred von: Studien zur Geschichte der Donauprovinzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0154

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140

a b
ROB C L • V

VRI VIL

Roburi Cl(audii) V..... (servi) vil(ici).

Da dieser Fund vereinzelt steht, so könnte man behaupten, diese
Plombe sei mit einem Waarenbündel an das Donauufer verschleppt
worden. Wenn ich auch dieser Möglichkeit nicht viel Gewicht beilegen
möchte, so bleibt immerhin das Fehlen der Stationen für die lange Zeit
der directen Erhebung durch kaiserliche Beamte befremdend. Das
Rath sei löst sich, wenn man d en wesentlichen Unterschied ins Auge
fasst, welcher zwischen den Zollinien im Innern des Reiches und an
der Reichsgrenze bestanden haben muss. Hier an der Reichsgrenze
ist die Zollinie identisch mit der Kette der Castelle und Lager, welche
die Grenze selbst militärisch zu vertheidigen haben. Die Vermuthung
liegt nahe, dass die kaiserliche Zollverwaltung am Limes anders organisiert
war, als im Innern des Reiches. Die Art dieser Verwaltung ist, wie ich
glaube, noch in deutlichen Spuren erkennbar. Mommsen hat eine
Inschrift aus Duna-Pentele (Intercisa), südlich von Aquincum, welche
einen pr(aejpositus) staßionis) zu nennen scheint, auf die Zollgrenze.
bezogen65). Dass diese Vermuthung zutreffend war, scheint mir eine
an demselben Orte gefundene noch unedirte Inschrift zu beweisen66):

d\EO • SOLIAV|#

LIMVS • STAT-j
' 7 B • V • S • L • M

Denn ich glaube kaum, dass man hier die Ergänzung stat(ionarius)
pjub(lici) und damit die Beziehung auf den Grenzzoll wird ablehnen können.
Die veränderte Bezeichnung der Beamten67) macht es wahrscheinlich,
dass hier am Limes auch eine andere Verwaltung des Zolles bestand.
Während also im Innern des Reiches die Verwaltung des Zolles eine
civile war, werden wir an der Reichsgrenze vielmehr den sachlichen
Bedingungen entsprechend eine militärische Organisation des Zolles
voraussetzen dürfen. Deshalb glaube ich, dass Cagnat mit Recht auf
die Zollgrenze eine Inschrift bezogen hat, welche bei Batta, nördlich
von Düna Pentele, gefunden worden ist68).

C. I. L. III 3385: Imp(erator) Caes(ar) M. [Anr(elius) Commodus
Anjtoninus Aug(ustits) Pius Sarfmat(icus) Germ(anicus)] Brit(annicus)

65) Eph. ep. II n. 593 (= C. I. L. III n. 3327 und Index p. 1136), Cosmus
pr(aepositus) sta(tionis) Spondilla synag..., die letzten Worte sind unverständlich.

66) Nach meiner Copie.

67) Stationarii sind an den inneren Zollinien nicht nachzuweisen.

68) Cagnat a. a. 0. p. 35.
 
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