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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Domaszewski, Alfred von: Studien zur Geschichte der Donauprovinzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0166

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152

identisch ist mit der dalmatinischen Stadt Oepiaibaua des Ptöleiiiaeus108).
Das Hochthal von Prizren dagegen im Osten von Scupi wird nach
einer dort gefundenen Inschrift:109) Nanea Prudentis filia posuit coniugi
suo caro militi legionis qumtae vixit annos XXX Ael(io) Paeto b(ene)
m(erenti), noch zu Moesia superior zu ziehen sein.

Die geographische Uberlieferung zeigt demnach, dass das Amsel-
feld und das Thal der Toplica zu Moesia superior zu rechnen sind.
Unsicher bleibt die Grenzlinie im Unterlauf der serbischen Morava,
von Caöak nach Osten, da dieses Gebiet noch ganz unerforscht ist.
Die Unsicherheit ist um so größer, weil die Station von Guberevce,
wie bereits früher hervorgehoben wurde, die Frage nicht entscheidet,
ob die Grenze westlich oder östlich von Guberevce lief. Denn wie
wir oben sahen, sind die Stationen des Zolles an jener äußeren Linie,
die Italien von Eaetien und Noricum scheidet, doppelt. Wenn aber
Dalmatien, wie dies durchaus den Anschein hat110), außerhalb des
Zollgebietes lag und hier dieselbe Ordnung galt, so kann die Station
von Guberevce auch in Dalmatien gelegen haben. Dass Guberevce
so nahe vor Belgrad liegt, kann nichts entscheiden, da es für den
Zusammenhang der Donaulager mit dem Hinterlande vollkommen ge-
nügte, wenn das Moravathal nach der Vereinigung der beiden Quell-
flüsse unterhalb Krusevac zu Moesia superior gezogen wurde. Es
könnte daher die Grenze bezeichnet sein durch die Bergkette des
Kozmai- und Sumadiagebirges bis Kragujevac, südlich von diesem Orte
durch die Tartarina-planina und endlich durch eine Linie, Avelche sich
von Triestnik, im Thale der serbischen Morava, bis Mitrovica hinzog.

Die Südgrenze von Moesia superior bezeichnet die Station
ad ßnes, zwischen Scupi und Stobi. Von hier lief die Grenze,
welche Thracien von Moesia superior scheidet, in nordöstlicher Eich-
tling an die Donau. Zwei Stationen des vectigal Illyrici gestatten den
Verlauf zu beurtheilen. Die eine bei Kumanovo sichert der Stein:111)
I(ovi) o(ptimo) m(aximo) D(olicheno) pro salute imp(eratoris) M.
Aureli Antonini Pii Aug(usti) et luliäe Aug(ustae) matrifsj kast(rorum)
Achilleus eorundem servus pos(uit) kal. Novembrifb(us)] Sabino II et

108) Die Namensform des Ptolemaeus ist sehr unsicher. 2, 16, 7: . .avaX,..
avctZ,.. idava A FU&W-S Arg.; Thermidana ed. Rom, Thermiclana ed. Ulm. Auch
sind Städtenamen auf dava, so weit ich sehen kann, nur aus dem getisch-dacischen
Sprachgebiete bezeugt.

109) Evans Arch. XLIX, 1 p. 68 n. 37 (von mir nicht gesehen).

110) Denn Zollstationen sind überhaupt in Dalmatien nicht gefunden worden
— entscheidend wäre nur das Fehlen an der Küste — und vor Allem liegt diese
Provinz nicht an der Reichsgrenze, wie die übrigen Provinzen des Zollgebietes.

J11) C. I. L. III 1697; hier nach Evans Copie, Arch. XLIX, 1 p. 154 n. 95.
 
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