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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Domaszewski, Alfred von: Studien zur Geschichte der Donauprovinzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0167

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153

Annulino cos. p. Chr. 216. Auf das Vectigal wird man die Inschrift
schon deshalb beziehen müssen? weil östlich von Kumanovo jenseits
des Bergzuges die sicher thrakische Stadt Pautalia (Koestendil) lag.
Die zweite Inschrift-ist bei Trn gefunden112): Sancto Casebono sacrum
pro salute imjj(eratoris) M. Antonini [A]u[g.], Felicissimus fser(vus)]
vfil(icus)]. Dass wir uns hier noch auf moesischem Boden befinden, beweist
die lateinische Sprache der Inschrift. Denn die Grenze zwischen Moesia
superior und Thracien ist zugleich die Sprachgrenze. Sehr deutlich
tritt dies hervor auf den Denkmälern, welche an der Straße Serdica-
Naissus gefunden wurden. So die Inschrift von Pirot113): KopvnMav
TTauXav AuYOucrrav n, ü[ep]öuuv tuö\i[c;] erri M(dpKuuv) Aup(nXiwv) cHpüuöou
Kai TTpoKXou. Folglich reichte das Gebiet der thrakischen Serder (ihre
Hauptstadt ist Serdica r\ Xepöuuv ttöXk;) bis an die Bergkette, welche
Bela Palanka (Remesiana) von Pirot (Turres) scheidet.

Weiter nördlich macht Ptolemaeus den Ciabrus zur Grenze
zwischen Moesia superior und inferior.

3, 9; 1 : H dtvoj Mucria uepiopiSexai aizb öe dvaioXuJV — Kai en
auTUJ tuj Kidßpuu TroTauu) Kaid ir]v Kanu Mucriav )uexpi tt\c, Tipöq töv
Aavoußiov tou Kidßpou (Juvacpfi<;

Mommsen ist im C. I. L. III von dieser Grenzbestimmung abge-
wichen und hat noch Almus (Lom Palanka) zu Moesia inferior gezogen
auf Grund der Inschrift114):

HE RC VLI
PRO SALVTE
TVITRASIPOL
LION LEG A VG •
5 P R • P R •

L • MESSI VSRMVS sie
1 L E G • T • I T A L • -R sie

Denn die Legio I Italica hatte ihr Standquartier in Moesia inferior
und Titus Vitrasius Pollio war unter Antoninus Pius Statthalter von
Moesia inferior. So zutreffend diese Bemerkungen auch sind, so haben
sie doch einen Theil ihrer Beweiskraft verloren durch die Erkenntnis,
dass in Zeile 7 zu lesen sein wird: (centurio) leg(ionis) I Ital(icae)

u2) Jirecek, arch.-epigr. Mitth. X S. 53, gibt in der letzten Zeile IIB; aber
eine zweite Copie, die ich Valtrovic verdanke, hat L I V? also hatte der Stein SERVIL.
Denn Freigelassene finden sich nie unter dem Personale der Zollstationen, und das
bloße Cognomen beweist für die Sclavenstellung.

lls) Arch.-epigr. Mitth. X S. 238 n. 1. Vgl. auch die anderen von mir dort
publicierten Inschriften.

1U) 0. I. L. III G125 = C. I. L. III 7420. Die Mommsen vorliegende Copie
las Zeile 7 a. E. R.
 
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