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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 13.1890

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Kubitschek, Wilhelm: Ueber die Pompeius-Aera in Syrien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12274#0223

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209

Ich hoffe also, dass durch meine Darlegung die pompeianische
Aera Antiochiens den letzten Rest an Glaubwürdigkeit, den sie nur
einem veralteten Citierfehler verdankte, verloren hat.

III.

Kurz will ich mich über die Aera der Doriten fassen. Dora wie
Gaza werden von Josephus unter jenen Städten aufgeführt, die Pom-
peius dqpfjKev eXeuöepac; (ant. 14, 4, 4), und die Gabinius, da sie zerstört
lagen, neu aufbaute (14, 5, 3). Dass Gaza wie andere Orte, die Gabinius
wieder herstellte, seine Aera um weniges später als 64 v. Chr. begann,
bildet gewiss keine Empfehlung der Annahme, dass in Dora von 64
ab gerechnet worden sei. Die Münzzeugnisse aber widerlegen sie viel-
leicht direct. War es schon auffallend, dass wir eine doritische Münze
Hadrians mit der Jahrzahl Ttp besaßen (Mionnet 5, 361, 161), die bei
einer Aera von 64 v. Chr. in den letzten 2—3 Wochen des August 117
geprägt sein musste, so würde die von de Saulcy (Terre sainte 144)
mitgetheilte Münze klar gegen dieses Epochenjahr zeugen, wenn sie
besser erhalten wäre: Vespasian und a\p; denn 131—64 = 67;
übrigens sind die Münzen sowohl des Vespasian als des Titus aus dem
Jahre ß\p nicht selten, und auch da haben wir mit der Aera von 64
Schwierigkeiten, da die^ offenbar umfangreichere Prägung doch nicht
gut auf die Zeit zwischen der Erhebung Vespasians (Mitte Juli 69) und
dem Ende des syrischen Jahres 68/69 (31. August) zusammengedrängt
werden dürfte. Auch die Getamünze bei de Saulcy, S. 147, a£[cr] bringt
Verlegenheiten. Es wird also erst die Zukunft zeigen, welches Jahr
zwischen 63 und 591G) das Epochenjahr der Doriten war.

J. W. KÜBITSCHEK

16) Dies die Spätgrenze, wie sie die Münzen des Traianus Germ. Dac. mit qoe
zeigen; da Traian 116 den Titel Parthicus auf den Münzen führt, so könnte dies
noch ein weiteres Zurückziehen der Spätgrenze, auf 60, empfehlen. — Wenn Bout-
kowski, petit Mionnet n. 211, eine Münze mit Ney. T^aiavö? Heß. )( dcbya qod anführt,
so würden wir, da 179 — 116 (Traian starb ja August 117, also einige Wochen vor
dem syrischen Neujahr) — 63, auf 63 als das Epochenjahr angewiesen sein. Allein
die Münze scheint nicht direct besichtigt worden zu sein und, zumal da das auf den
doritischen Traiansmünzen gewöhnliche Datum PO€ auf einem nicht gut erhaltenen
Exemplar leicht in PO& verlesen worden sein kann, der Bestätigung zu bedürfen.
—- Die von Sanclemente (de aerae vulg. emend.) inbetreff der Zeitrechnung der
Doriten aufgestellte Vermuthung wird niemanden überzeugen.
 
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