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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 15.1892

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Wilhelm, Adolf: Bemerkungen zu griechischen Inschriften
DOI Artikel:
Szántó, Emil: Die Überlieferung der Satrapienvertheilung nach Alexanders Tode
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https://doi.org/10.11588/diglit.12272#0022

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Das Alphabet der Inschrift, die von dem Herausgeber als ver-
muthlich ziemlich hoch in das fünfte Jahrhundert hinauf reichend
bezeichnet wird, ist das ionische; unechtes ei wird durch E (in kötttEv
Z. 2, xarepEv Z. 9), unechtes ou durch 0 wiedergegeben (in t[ö]c;
0ewpOc; Z. 10). Meiner Lesung scheint also entgegenzustehen, dass
Z. 7 eSopKQvTuuv, nicht eSopKOviuuv geschrieben steht. Aber umgekehrt
ist für das dreimal Z. 5, 7, 10 wiederkehrende Wort Beuupoc; die
Schreibung OeOpoc; ständig, an deren Stelle man OeQpoc; erwarten würde:
ein Sachverhalt, der sich aus der älteren Werthung, welche den Zeichen
Q und 0 in dem epichorischen Alphabete der Insel eignete (s. Kirch-
hoff Studien 4 S. 79 ff.), ungezwungen und befriedigend erklärt und
aus dem ich die Berechtigung meiner Lesung Z. 7 umsomehr ableiten
zu dürfen glaube, als durch diese überhaupt erst und allein eine an-
gemessene Herstellung des ganzen Satzes möglich wird. Es erübrigt
ein Wort über den Ausdruck t& eKYivoueva Z. 9, der bisher unerklärt,
allerdings, so viel ich sehe, ohne Beispiel ist. Ich deute xd eKYivoueva
Vas erlaubt ist'. Das Participium steht zu eKYifveTOu wie evöexouevoc;
zu evoexerou, und diese Parallele genügt den Gebrauch zu rechtfertigen.
Es wird anzunehmen sein, dass das Fällen von Holz in dem heiligen
Bezirke nicht völlig verboten, sondern unter gewissen Beschränkungen
gestattet war.

Athen ADOLPH WILHELM

Die Überlieferung der Satrapienvertheilung

nach Alexanders Tode

Die Art, wie die Vertheilung der Provinzen des makedonischen
Reiches nach Alexanders Tode zu Babylon unter der Verweserschaft
des Perdikkas erfolgte, wird uns in sechs Listen bei Diodor, Dexippus,
Arrian, Justin, Orosius und Curtius überliefert. Diese Listen scheiden
sich in zwei Gruppen, je nachdem sämmtliche Gebietsteile der
Monarchie (wie bei Diodor, Dexipp, Justin, Orosius) oder nur die
eigentlichen Provinzen, nicht aber diejenigen Verwaltungsbezirke, die
mit geringen Ausnahmen heimischen Königen oder stationierten Heer-
führern überlassen wurden, aufgezählt werden (Arrian, Curtius). Die
officielle Scheidung dieser Provinzen nach dem angeführten Gesichts-
punkte ist dadurch verbürgt, dass die eigentlichen Provinzen Satrapien,
die Verwaltungsbezirke (richtiger Militärbezirke) Strategien hießen, wie
 
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