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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 15.1892

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Szántó, Emil: Die Überlieferung der Satrapienvertheilung nach Alexanders Tode
DOI Artikel:
Pick, Behrendt: Das Monument von Adam-Klissi auf Münzen von Tomis
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https://doi.org/10.11588/diglit.12272#0028

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Wer aber diese staatsrechtliche Scheidung der Provinzen verwirft,
muss anderweitig zu erklären versuchen, auf welche Weise Medien
in die Liste der a potiori westlich zu nennenden Provinzen u. zw. in
der officiellen Fassung derselben gerathen ist.

Wien EMIL SZANTO

Das Monument von Adam-Klissi

auf Münzen von Tomis

Die Stadt Tomis hat in der früheren Kaiserzeit nur selten Münzen
geschlagen. Merkwürdig sind darunter diejenigen mit dem Bildnis des
Kaisers Trajan durch ihren Typus, ein Tropaion auf hoher Basis. Es
sind nur wenige Exemplare bekannt, deren Beschreibung hier folgen möge:

AYT KAIC NGPOYA TP AI AN U) CG B TGP AAK Brustbild des
Trajan mit Lorbeerkranz, Panzer und Mantel rechtshin.

Rs.: T 0
TU

MI Tropaion, zusammengesetzt aus Helm, Panzer,
N Schilden und Beinschienen, auf einer Basis.

Bronze. Durchmesser 20 mm.

Exemplare: in der Brera (Mailand), publiciert im Mus. Sanclement. 2,
182 (daraus Mionnet Suppl. 2, 184, 736); im British Museum,
Cat. Thrace 55, 9 (vielleicht dasselbe, das aus der Sammlung eines
englischen Arztes in Köstendje im Numismatic Chronicle 1869
p. 159, 4 publiciert ist)1). Eine ähnliche Münze, auf der aber die
Schrift der Rückseite anders vertheilt ist, befindet sich im Pariser
Cabinet; nach diesem Exemplare ist die Inschrift der Vorderseite
ergänzt, die sonst unvollständig ist. — Auch in der zerstreuten
Sammlung des Grafen Wiczay befand sich ein Exemplar, welches
von Sestini im Mus. Hedervar. 1 p. 40, 5 ungenau beschrieben ist.

Der Typus dieser Prägung ist nicht von den römischen Münzen
entlehnt. Zwar erscheint auch auf diesen unter Trajan oft ein Tropaion,
an dessen Fuss gewöhnlich ein Daker sitzt; aber die Basis, die für den
Typus von Tomis gerade charakteristisch ist, fehlt in Rom immer.
Überhaupt beginnt die Nachahmung römischer Typen erst viel später,
damals als die moesischen und thrakischen Städte mit einer über-
reichen Münzprägung betrügerische Speculation trieben, etwa seit Sep-
timius Severus. Bis dahin herrschte eine freiwillige oder unfreiwillige
Beschränkung des Münzrechts, und prägten die Gemeinden nur dann,

[*) Nach einer freundlichen Mittheilung Professor Tocilescu's vom 18. Juli findet
sich ein Exemplar dieser Münze auch in seiner Sammlung. 0. B.]
 
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