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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 15.1892

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Römischer Pferdeschmuck in Turin
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https://doi.org/10.11588/diglit.12272#0032

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5. Untertheil eines nach rechts weit ausschreitenden Kriegers in
Tunica und Panzer, der linke Fuss abgebrochen.

6. Anscheinend jugendlicher Barbar in Hosen, nach links am
Boden liegend, nach rechts umblickend, den linken Ellenbogen auf-
stützend, die rechte Hand auf dem angezogenen rechten Knie; in der
linken Achsel der runde Knopf des viereckigen Befestigungsstiftes.

7. Mittelstück einer n. 2 ähnlichen Figur; erhalten ist nur der
Kumpf des Pferdes mit dem linken fusslosen Beine des Reiters und
einem Theile des rechteckigen Schildes; im linken Hinterschenkel des
Thieres ein Loch für den Befestigungsstift.

8. Fragment einer Kampfgruppe, sehr zerstört, in einem dunkeln
Schrankwinkel. Eine jugendliche Gestalt ist in Vordersicht nach rechts
in die Knie gestürzt und greift mit der Linken über den Kopf, wo sie
der Sieger mit der Linken gepackt zu haben scheint. Von diesem ist
nur der Unterschenkel des linken Beines erhalten, welches auf den
von links nachschleifenden rechten Schenkel des Unterliegenden
gesetzt ist.

9. Jugendlicher Legionär, mit erhobenem rechten Arme nach
links ausschreitend; Helm mit fächerförmiger Crista, Panzer, Tunica,
Scutum; die rechte Hand fehlt. Aus Luni.

10. Liegender bärtiger Barbar, in Hosen und Ärmeltracht, den
linken Arm auf den Boden über den Kopf hinaus ausstreckend, den
rechten Arm über den Leib führend; die Unterschenkel fehlen.

11. Barbar mit Schnurrbart, mit erhobenem Arme nach links schrei-
tend, nach rechts zurückgewandt. Beide Unterschenkel und die rechte
Hand fehlen, die linke Hand ist gesenkt und hielt wahrscheinlich ein
Attribut.

Zu beachten bleibt, dass im Museum von Turin aus Industria
auch verschiedene reich verzierte Reste einer monumentalen römischen
Panzerstatue aus Bronze vorhanden sind, nebst anderweitigem Ornament,
das vielleicht einem Wagen angehört haben könnte; desgleichen der
schöne Rest einer monumentalen Reiterstatue aus Bronze, ein rechtes
Bein mit sorgfältig ausgeführtem Schuhwerk, welches bis zum Beginne
der Wade heraufreicht und einen Sporn trägt, der zu dem von Zschille
und Forrer, der Sporn in seiner Formen-Entwicklung Taf. I gesammelten
Beispielen eine neue Varietät darstellt. Herr Fabretti machte mich auf
einen schön patinierten, fein gearbeiteten Bronzesporen der Sammlung
aufmerksam, auf welchem TORISCVS steht, wie es scheint unver-
öffentlicht, und auch in den Addenda zu C. L. L. V. fehlend, von
Interesse, wenn ich nicht irre, als ein muthmaßliches Zeugnis für
fabriksmäßige Herstellung von Sporen. 0. B.
 
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