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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 15.1892

DOI Artikel:
Bormann, Eugen: Inschriften aus Umbrien, [1]
DOI Artikel:
Kubitschek, Wilhelm: Aus Carnuntum, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.12272#0053

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43

Die ganze Inschrift, die also einst auf einem öffentlichen Gebäude
in Hispellum, etwa einer Thermenanlage, stand, könnte etwa folgenden
Wortlaut gehabt haben:

c< p l i n i u s l. f. o u f
c a e c i l i u s s e c u n d u s
c o s. a u g u r x u i r s t l. i u d
t r i h. m i l. I e g. i i i g a l l
seuir equit. vom. q. imp er at o r i S * TRI
praef. aer. mil. praef. aer. saturni cur. aluei TIB E RI
consulari potestate in prouincia ponto ET-BITH
pro pr. inrp. traiani aug. eius prouinciae testame nto

B•PLEBIS • PR

S-EX-S-CoPRO
YNIA-ET-LEGATVS

fieri i v s s i t

E. BORMANN

Aus Carnuntum 2

Bereits 48 Jahre sind verflossen, seit die erste und bisher einzige1)
griechische Inschrift der österreichischen Erzherzogthümer in Petronell
gefunden worden ist (1843). Sie befindet sich auf einer großen, aus
grobkörnigem Sandstein geformten Ära (0*91 m h., 0*55 m br.7 0*52 m d.,
Schriftfeld 0*43 X 0*89) und wurde von E. v. Sacken wiederholt
(Sitzungsberichte der kais. Akademie in Wien IX 1852, 733 und im
Katalog des Münz- und Antikencabinets S. 110, 24) besprochen ;2) die
Klage des verdienten Gelehrten, dass'die Schrift auf diesem cOpferaltar5
zwar 'klein und scharf eingehauen, aber größtentheils verwischt' ist,
besteht nicht ganz zurecht. Nur ein kleiner Theil der Inschrift ist ganz

x) Indess will ich auf Hormayr's Wien 1, 2 (1823), 151 verweisen, der von der
Fülle der antiken Funde auf dem Gebiete von Carnuntum spricht und unter diesen
auch Inschriften erwähnt: 'Grabsteine mit Inschriften, selbst griechische (viel-
leicht von einem Arzte, der Marcaureln begleitete, statt Galens, dem dies nordische
Eisland, ein Gräuel war?) mit erhabener Arbeit verziert'. Da die gramma-
tische Construction dieses Satzes insofern unklar ist, als es fraglich bleibt, ob die
mit durchschossenen Lettern gesetzten Attribute in engerer Verbindung zu einander
stehen oder ob beide in gleicher Abhängigkeit zu dem Beziehungsworte 'Grabsteine'
gehören — die Setzung der Interpunctionszeichen ist zu unordentlich durchgeführt,
um dies aufzuklären —, möchte ich von dieser Notiz keinen weiteren Gebrauch
machen; es ist ja, da die näheren Fundumstände der Ära nicht bekannt sind, leicht
möglich, dass Hormayr, trotzdem er 20 Jahre vor 1843 schreibt, eben, sie im Auge
gehabt hat.

2) Seidl's Fundchronik in Schmidl's österr. Blättern 1846, 139 (s. v. Petronell a)
gedenkt ihrer gleichfalls: '1843 eine Ära mit sehr verwischter griechischer Inschrift'.
 
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