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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 15.1892

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Heft 2
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Wilhelm, Adolf: Proxenenliste aus Histiaia
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https://doi.org/10.11588/diglit.12272#0130
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ÄpicTToßouXuji TTacriXdou KaXxnboviun
30 äuuvtcu Mevuuvoq MaKebovi e£ Arfewv

Apiö"roßouXuui TTepcrcüou

ATToXXobuupuui cHpaKXdbou KufrKnviüi

KJaXXiai cEpuaqp(Xou Tevebiaii

'AyjaGdpxüJi AnuoKpnrou Axaidn Arfipac;
35 Hxpdjßovi AnuoKXeouc; 'EpuGpouun

.....uji AYeudxou Axcxiuji lf Aapicrns

.....uui Apxebr|uou MaKebovi gk OeTTaXoviKnfc;

........eEewc; MaKeöövt ek OerraXoviKric;

.............ouc; MaKebovi

Proxenenliste von Histiaia,2 j eingeleitet durch ein datierendes
Praescript.

Die vorliegende Urkunde ist die erste, welche über die politische
Organisation Nordeuboias im dritten Jahrhundert v. Chr. Aufschluss
gibt. Nicht die einzige. Ich habe in einem Hause des oberen Dorfes
Oreos eine Stele, bedeckt mit 34 Zeilen kleiner, leider arg beschädigter
Schrift, gefunden, ein auch in anderer Beziehung wichtiges Psephisma
des öfjuoq tujv Icfticuüuv, welches gleichfalls mit der Nennung der sechs
Archonten und des iepoGuxnq beginnt. "ApxovTeq in Histiaia waren
bereits durch ein auf Delos gefundenes Psephisma bezeugt, das F.
Dürrbach Bull, de corr. hell. X 102 ff. herausgegeben hat. In die
Zusammensetzung der leitenden Behörde aus Vertretern der verschie-
denen zu Histiaia geeinigten Gemeinden gewähren erst die beiden neuen
Inschriften Einblick. Zum Vergleiche seien die ersten Zeilen jenes
Psephisma, soweit ich sie zu entziffern vermochte, mitgetheilt:

'A"fa6fji Tuxm. 'Ett' dpxövxuuv Kpareiou £k TTh/ou, Eüqppovoc; dcp'
'Epudpou, GeoHevou AOnviiou, |2 . . . . ou 'Opoßieuuc;, 'EmEevou Keuivbou,
Avtiöötou.........., iepoBiiTou "ApxeXdou • eboHev | 3 tuji ör|uun.

Beide Male sind es je sechs Vertreter einzelner Gemeinden, wie
man annehmen darf, nie mehrere aus einer einzigen, welche das
Archontencollegium bilden. Die gegentheilige Meinung des fran-
zösischen Herausgebers, jede Gemeinde sei je nach ihrer Bedeutung
durch eine größere oder kleinere Zahl Archonten vertreten gewesen,
ist nur in den Missverständnissen begründet, die ihm in der Er-
klärung des Praescriptes begegnet sind; Herr Gouve hat nämlich
nicht alle Ortsnamen als solche erkannt und irrig folgendermaßen ab-
getheilt: 'Etü5 dpxovruuv Outujvoc;, £k TTpuuTdou OiXocrrpdTOu, ..Xuuviauuq,
Euqppavribou, Aieuuc;, Apicfrouevou, e£ 3'Avw Xoqpou <t>iXeTai'pou, eS 'IpiöTou
Aukuuvoc;, Eipieuic; iepoGuiou TiuncnGeou.

2) Vgl. Bull, de corr. hell. X 108.
 
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