Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Your session has expired. A new one has started.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 15.1892

DOI issue:
Heft 2
DOI article:
Reichel, Wolfgang: Beschreibung der Sculpturen im Augustustempel in Pola, [1]
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12272#0172

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
gelenks (Länge 25 cm). Der Arm war leicht gekrümmt und, wie die
Achsel an 2 ausweist, frei emporgehoben. Dagegen war der linke Arm
bis zum Ellenbogen an den Körper angelegt. Hinter und theilweise
unter diesem linken Arme kommt der Rest einer Schwertscheide zum
Vorschein, die in flachem Relief links eingearbeitet ist. Sie folgt der
Richtung des etwas gesenkten linken Unterarmes, dessen Hand also
wohl das Schwert unterhalb des Griffes wagrecht gehalten haben wird
(vergl. Bonner Studien, Taf. IIb. IIIc). Dies, in Verbindung mit dem
ruhigen Stande der Figur und dem erhobenen rechten Arme, führt auf
eine Darstellung der Allocution. Die vorzügliche Arbeit weist auf die
erste Kaiserzeit. Wahrscheinlich handelt es sich um das Bildnis eines
Kaisers, möglicherweise des Augustus, wozu die gedrungenen Verhält-
nisse des Torso stimmen würden. Einer solchen Bestimmung würde
freilich ein neuerlich von Rhoden geäußertes Urtheil entgegenstehen
(Bonner Studien S. 7), welcher unser Stück der nachhadrianischen Zeit
zutheilen zu müssen glaubt.

3. Rechtes nacktes Bein einer männlichen Figur,
überlebensgroß. Weißer Marmor. Höhe mit Basis 105 cm, ohne
diese 95 cm, Breite oben 41 cm, Dicke 65 cm.

Erhalten bis zum halben Oberschenkel mit Ausnahme des abge-
schlagenen Knies und der umgebenden Partien und der fünften Zehe.

Dem Beine dient als Stütze ein sorgfältig ausgeführter, auf dem
Boden stehender Harnisch, der bis ins Einzelne demjenigen von 2
gleicht. Er ist wohl erhalten, nur in den oberen Partieen bestoßen.
Wie bei 2 hängt ein Sagum rückwärts nieder. In der runden Basis,
die rechts knapp längs der Innenseite des Fußes abgebrochen ist, und
die der Panzer nach links überragt, sind zwei Löcher sichtbar, ein
oblonges 4 X 2 cm und ein rundes von 1 cm Durchmesser. — Das
Stück gehört keinesfalls zu 2 und 2«, obwohl es demselben auch an
Sorgfalt der Arbeit gleichsteht.

4. * Nacktes Mittelstück einer Knabengestalt. Weißer
Marmor. Höhe 80 cm. Hüftenbreite 22 cm.

Erhalten ist die Figur von den Hüften bis oberhalb der Knie.

Die Gestalt ruhte auf dem rechten Beine, das linke war etwas vor-
gestellt. An der Außenseite des linken Oberschenkels, etwa in dessen
halber Höhe, sind untereinander zwei rauhe Erhöhungen sichtbar, welche
die Reste von Stützen oder der Verbindung mit irgend einem Gegen-
stande, den die Figur etwa in der Hand hielt, zu sein scheinen. —■
Gute Arbeit.

5. Bruchstück einer männlichen (?) Gewandfigur.
Weißer Marmor. Höhe 52 cm. Breite 55 cm. Dicke 38 cm.
 
Annotationen