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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 15.1892

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Heft 2
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Reichel, Wolfgang: Beschreibung der Sculpturen im Augustustempel in Pola, [1]
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Gurlitt, Wilhelm: Der 4. Mimiambos des Herodas
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https://doi.org/10.11588/diglit.12272#0185

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82. Psyche, Bruchstück eines Kalksteinreliefs, wohl
zu einem Sarkophage gehörig, rings gebrochen. Höhe 19 cm. Breite
28 cm. Dicke 14 cm.

Innerhalb eines Bogenrahmens wird ein Theil des Oberkörpers
einer weiblichen geflügelten Gestalt sichtbar. Erhalten ist der nach
links aufwärts gerichtete Kopf mit gewelltem und rückwärts geknotetem
Haare, dessen rechte Wange sich in die Hand des rechten horizontal
gehaltenen Unterarmes stützt, der mit dem Ellbogen sich wohl an einen
Gegenstand oder eine Figur (Amor?) lehnte. Sonst ist noch der Obertheil
der Brust mit der linken Schulter und dem sich dieser anfügenden
runden kurzen Schmetterlingsflügel vorhanden. Arbeit gering.

(Fortsetzung folgt.)

W. REICHEL

Der 4. Mimiambos des Herodas

Unter den neugefundenen Mimiamben des Herodas oder Herondas,1)
welche uns photographisch getreue Bilder aus dem bürgerlichen Klein-
leben seiner Zeit bieten, ist der vierte „ÄtfKXnTTiLU dvanGeicrai Kai Ouffia-
£ou(Tai" für uns Archaeologen besonders wichtig. Nach einer feier-
lichen Anrufung an Asklepios und die übrigen mit ihm verehrten
Heilgötter wenden sich zwei Frauen aus dem Volke, Kynno und
Kottale,2) zur bewundernden Betrachtung der im Heiligthum auf-
gestellten Bildwerke. Zunächst macht Kottale ihre Freundin auf
dfdXuaTa aus Marmor aufmerksam, die nach der Inschrift auf der
Basis, welche Kynno liest, oi TTpn,£iTe\eu) Traiöec; gefertigt und Euthies,
der Sohn des Prexon, geweiht haben (20—26). Dann ist (27—29)
von der Statue eines Mädchens die Rede, welches nach einem Apfel

*) Mir hat vorgelegen: Die editio prineeps von F. G. Kenyon in Classical
texts from papyri in the British museum Oxford 1891; die „first recension" von
W. G. Rutherford 'Hyävda tM,/.U(x/u,ßoi London 1891 (die 2. Ausgabe kenne ich
nur aus v. Herwerden s. unten); die treffliche Herstellung des Textes des 4. Mimi-
ambos von G. Kaibel Hermes XXVI (1891) S. 587 ff.; die Ausgabe von v. Herwerden
Mnemosyne XX (1892) S. 41 ff.; ferner die Bemerkungen von Cr(usius) Lit. Centralbl.
1891, S. 1319 ff., von Diels Deutsche Literaturz. 1891, Nr. 39, von Headlam Athenaeum
1891, Nr. 3332. 3333, von Blass Goett. Gel.-Anz. 1891, S. 728 ff., von Bücheler
Rhein. Mus. XLVI (1891), S. 632 f., von 0. A. Dantelsson, Wochenschrift f. class.
Phil. 1891, S. 1323 f. 1353 f., von v. Herwerden, Berl. phil. Wochenschr. 1891,
S. 1218 f. 1249 f. — Vgl. auch Hicks in W. R. Paton and E. L. Hicks The inscrip-
tions of Kos Oxford 1891.

2) So heißt sie v. 88: dagegen bietet der Papyrus v. 18 die Form Konad^rj.
 
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