Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 16.1893

DOI Artikel:
Reichel, Wolfgang: Beschreibung der Sculpturen im Augustustempel in Pola, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12273#0015
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ganz abgebrochen, diejenige links stark beschädigt ist. Letztere, deren
Kopf und Beine bis auf die Füße fehlen, stellt einen Mann dar in
kurzem gegürteten Chiton mit Uberfall und langem über den Rücken
fallenden Mantel. Die Figur steht aufrecht auf dem linken Fuße (der
rechte war wohl übergeschlagen) und scheint die Arme unter der Brust
gekreuzt gehalten zu haben. Der Oberkörper ist stark bestoßen.
Der Typus wird wohl dem des Attis entsprochen haben. Dieselbe
Figur ist auf der rechten Seite des Steines vorauszusetzen, von ihr ist
jedoch nur noch ein Stückchen Mantel erhalten.

An den schmalen Seitenflächen des Monumentes rechts und links
ist je eine Herme (identisch beiderseits) dargestellt. Einem kleinen
Stufenpostamente entwächst ein vierkantiger nach unten verjüngter
Pfeiler, der in der Mitte einen Phallos und oben rechts und links je
einen kurzen armartigen Strunk trägt. Darauf sitzt eine Büste, Ge-
sicht zerstört, bartlos, mit langen gedrehten Locken und einem hohen
sich oben erweiternden Kalathos.

Zum Zwecke der Befestigung sind an der Oberseite der Platte,
einer kurz vorspringenden breiten Kante, drei Einarbeitungen. Eine
über dem Kopfe der Frau von der Vorderfläche aus rechteckig einge-
schnitten und je ein unregelmäßiges Dübelloch rechts und links davon
über den Köpfen der Attisfiguren. — Soweit die Arbeit noch zu be-
urtheilen ist, gehörte sie zu den guten.

85. Grabr elief (?). Kalkstein von unregelmäßig viereckiger
Form, oben rechts breite Einarbeitung zur Befestigung in einer Mauer.
Höhe 82 cm. Breite 75 cm. Dicke 20 cm.

Innerhalb eines breiten kreisrunden Kranzes aneinandergereihter
Blätter, die fast ganz verwischt sind, hebt sich aus einer sphärischen
Eintiefung die Büste eines Mannes hervor, Kopf und Hals bis zur
halben unbekleideten Brust. Das Gesicht ist ganz zerstört, vom Kopfe
nur das rechte Ohr und das kurzgeschorene Haar erhalten. Gewöhn-
liche Arbeit.

86. Grabr elief, zwei Halbfiguren, Kalkstein. Höhe 92 cm.
Breite 109 cm. Dicke 26 cm.

Stark zerstört. — Uber einem kurzen vorspringenden Rande, der
sich an der rechten Kante der Platte fortsetzt (links abgebrochen),
erheben sich neben einander die Oberkörper (bis unter die Brust)
zweier lebensgroßer Gewandfiguren, vermuthlich eines Ehepaares. Der
Figur links fehlt der Kopf völlig, derjenige der rechten ist arg
verstoßen.

87. Grabr elief, zwei Halb figuren, Kalkstein. Höhe 79 cm.
Breite 118 cm. Dicke 40 cm.
 
Annotationen