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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 16.1893

DOI Artikel:
Sticotti, Piero: Bericht über einen Ausflug nach Liburnien und Dalmatien 1890 und 1891, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12273#0157
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143

Zeit des Antoninus Pius1) und sind für folgende Kaiser des dritten
Jahrhunderts nachweisbar: Severus Alexander mit vota vicennalia vom
J. 231 ;2) die meisten seiner Nachfolger, aber nur mit vota decennalia,
mit vota decennalia und vicennalia Gallienus, Tacitus, Probus, Diocle-
tianus und Maximianus (die zwei letzten haben auch tricennalia ge-
feiert). Da nun der Kaiser unserer Inschrift das Consulat wenigstens
zum dritten Mal bekleidet hat, so ist von den zuletzt angeführten
Tacitus ausgeschlossen. Unter den übrig bleibenden den richtigen
Namen zu ermitteln, gestatten vielleicht die Spuren am Ende der zweiten
Zeile. Hier ist zwischen dem vorletzten und dem letzten Buchstaben
ein Raum unradiert gelassen worden? u. zw. in der Form |y|, was an-
scheinend sicher beweist, dass der vorletzte Buchstabe ein L war: der
letzte Buchstabe aber ergibt sich durch den Raum und einige noch
sichtbare Spuren als ein E. Danach scheinen die übrigen Namen außer
dem des Diocletian ausgeschlossen; für diesen spricht auch die in meiner
Copie angegebene Rundung und die Thatsache; dass nach der Fülle
der Münzen die vota decennalia und vicennalia dieses Kaisers die allge-
meinste Feier gefunden haben.3)

Wie aus den drei letzten Zeilen zu erkennen ist, können links
von der abgesägten Kante etwa nur drei bis vier Buchstaben fehlen, der
Text wird also so zu ergänzen sein:

[imp(eratori) Caes(ari) Val(erio) j Aurel(io) Diocle\tiano] pio [f]e-
[li]ci\ [Augujst(o) p(ontifici) m(aximo), trib(unicia)\ [pot(estate), co(n)-
s(uli)] III, p(atri) j)(atriae), pro\ fco(n)s(uli) vjota decennlfalia ejt
vicenna lia r(es) p(ublcia) Sal(onitana).

Von Diocletian haben wir in Salona noch eine Inschrift, CIL III
S. 8708. Uber die Tilgung des Namens bei Diocletian vgl. Mommsen
Ephem. epigr. I p. 123 ff.

6. S. 8761.

Z. 2 ist nicht L. fili[o] zu verstehen, wie man früher annahm,
sondern L. f. und darauf ein mit lern beginnendes Cognomen wie
Iempsal; die Inschrift ist daher so zu ergänzen:

L(ucius) ValferiusJ L(uci) f(ilius) Iemfpsal], dom(o) D,..., mi-
l(es) lefg(ionis). . . .].

1) Vgl. Eckhel d. n. VIII S. 473 ff.

2) Cohen 4 S. 462 u. 595. 596.
8) Cohen 6 S. 475 ff.
 
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