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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 16.1893

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Bormann, Eugen: Epigraphische Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.12273#0235
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Dass aber auch schon im ersten Jahrhundert, als zu Carnuntuni
noch nicht die 14te Legion, sondern die löte Apollinaris stand, sich
an dieser Stelle militärische Bauten befanden, hat ein vor wenig
Tagen gemachter Fund gezeigt, den ich schon jetzt mittheilen will,
indem an gleicher Stelle, nur etwas tiefer, ein Stein getunden und auch
ins Museum gebracht wurde, hoch 0*29, breit 0*38, dick jetzt rechts
0*11, links 0'16, der auf der Vorderseite die Form einer tabula ansata
zeigt und innerhalb derselben die Inschrift

LECXVAPO
> CA CO/VI •

U O LENTES

Augenscheinlich sind gleichartig die beiden mir bekannten Carnuntiner
Steine gleicher Form, mit Inschrift gleichfalls innerhalb einer tabula
ansata> Der eine hoch 0'34, breit 0'39 (Schriftfläche hoch 0'265,
breit 0-275) C. I. L. III 4454, jezt durch Widter's Schenkung zu
Wien im Hofmuseum mit

)-M • A L P I N I
A GRI PPA E
H A S' PO-

(centuria) M(arci) Alpini(i) Agrippae has(tati) po(sterioris)

Der andere von Hirschfeld arch.-epigr. Mitth. I S. 5*0 (danach
eph. epigr. IV p. 155 n. 531 = C. I. L. III S. 11216) publicierte ist
vor kurzem durch Herrn Emil Hollitzer aus dem PalfFy - Garten nach
dem Vereinsmuseum gebracht worden. Er ist 0'43 breit, 0*33 hoch
und 0-2? dick und trägt auf der 0*18 breiten und 0*22 hohen Mittel-
fläche die Inschrift

C D4VH
> (o R^ELI
S VLLAE

coh(ortis) VII (centuria) Corneli Sullae.

Bei beiden ist die Fundstelle nicht genauer bekannt, bei dem
zweiten aber glaublich, dass er in den PalfYy-Garten von der darüber
befindlichen Höhe, also aus der Nähe des neugefundenen gekommen ist.

Auf allen drei Steinen haben wir Bezeichnungen einzelner Cen-
turien und zwar in der regelmäßigen Weise mittelst des Namens des
Commandanten, bei der neugefundenen von der 15. apollinarischen
Legion, bei den beiden letzteren von dieser oder der 14. gemina. Aber
was bedeuteten diese Steine? Bei der Publication des zuletzt ange-
führten (eph. epigr. IV n. 531 = C. III S. 11216) hat Mommsen
 
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