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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 16.1893

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Hiller von Gaertringen, Friedrich: Nikagoras, ein rhodischer Stratege, [2]
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Pollak, Ludwig: Tleson und Ergoteles
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https://doi.org/10.11588/diglit.12273#0265
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an den Grabaltar selbst angearbeitet war; man kann aber anch einen
viereckigen, länglichen Grabaltar mit je zwei Bukranien an der Lang-
und einem an der Schmalseite ergänzen, der auf die Unterlage von
0*95 : 0*83 passt. — Das Material ist hier, wie bei den meisten dieser
Monumente der \i9oc; Xdpiioc; genannte bläuliche Marmor (vgl. ath.
Mitt. XVII, 1892, 309). Es versteht sich, dass diese Art von Grab-
mälern, die verhältnismäßig immerhin kostbar war, vorwiegend reicheren
Bürgern und Fremden vorbehalten blieb.4) — Der Arme und Sclave
musste sich in der Regel mit einer gewöhnlichen kleinen viereckigen
Aschenkiste aus schlechtem Stein begnügen.

Berlin, 29. April 1893.

F. HILLER von GAERTRINGEN

Tleson und Ergoteles

Im August 1891 fand ich beim Florentiner Kunsthändler Giuseppe
Pacini nebst vielen, einer genaueren Untersuchung werten Antiken
eine reiche Vasensammlung, welche Gefäße so ziemlich aller Zeiten
und Formen aufwies. Unter anderen Gefäßen — hier sei nur einer
schönen streng rothflgurigen, durch ihre Darstellung auffallenden Anfora
a colonnette, welche seither ins Berliner Antiquarium gelangt ist (Arch.
Anz. 1892 p. 102), Erwähnung gethan — fand sich eine nicht bekannte
Kleinmeisterschale vor, über deren Fundort der Besitzer keine Aus-
kunft geben konnte oder wollte. Man darf aber w^ohl an Etrurien
denken. In ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung aus vielen Frag-
menten ist die Schale etwa 12 cm hoch und hat einen Durchmesser
von etwa 20 cm. Der eine Henkel der Schale, welche noch die archa-
ischen Formen zeigt, fehlt ganz, der andere zur Hälfte. Zwischen zier-
lichen Palmetten zu Seiten der Henkel befinden sich am Körper der
Schale die Signaturen:

A) TVE\ /^EPOIE^EN

EPOIE^EN

\

B) EPAOT/£>ONHONEAPXO ErVENTrcTN

Eine Lesung der Inschriften ergibt, dass hier, sei es vom Finder,
sei es von späterer Hand, Fragmente verschiedener Vasen, zum min-
desten zweier, in irriger Weise zu einer Schale zusammengesetzt wurden.

4) Der von Benndorf veröffentlichte Stein ist ja sogar von einem drjuoöio;
täqiocr. — Moschos ist auf Staatskosten beigesetzt worden.
 
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