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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 17.1894

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Wilhelm, Adolf: Kietis: zu Tacitus und Josephus
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https://doi.org/10.11588/diglit.12276#0014

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hat Ramsay selbst diesen Schluss nicht gezogen — förmlich bezeugt
sein, dass Kietis, Lalassis, Kennatis nicht als drei Gehiete nebenein-
ander, sondern Lalassis und Kennatis als Theile der Kietis zu gelten
haben. In diesem Sinne lassen sich, wie oben erwähnt, auch Tacitus'
Worte ann. XII 55 deuten. Übrigens ist Ramsay der einzige1 und erste,
der an der Glaubwürdigkeit des Namens Clitae gezweifelt hat: seine
Frage p. 372, ob nicht ein Irrthum für Lakanatai oder Kennatai vor-
liege, ist nunmehr durch den Verweis auf die beste handschriftliche
Überlieferung und den Nachweis ihrer Richtigkeit erledigt.

Der Name Kojtt? dürfte sich auch in einer verderbten Stelle des
Flavias Josephus 5Ioo8. äpy. XVIII 5, 4 (140) verbergen: 'AXslavSpcp
Zi TiypavT]? opuöVDfUi? tco äosX'ffo •(ivstoli z.rj\z, %at ßaaiXeo? 'Apftsvla? 'j;to
Nepcovo? \y~ik[i,~c.zai oIöq 'AXe^avSpo? cotö) yivsiar yaasi o' o'jtcc
"Avt'.6-/od roö Ko[i(xaYK]v(öv ßaa-.Xsoj? ftoyatepa 'IwTöcjryjv cHCIOAOC ~'?tz
ev KiXixia Oüsojraaiavo? aotöv ibxatai ßactXsa. Dazu Xiese: ^otoSoc te]
omisit spatio vacuo 6 litt, relicto E(pitome). isedis desidi cod. Berol.)
versio latina'. Für ^atoSos pflegen die Herausgeber v/jota8o<; nach
Harduin Nummi antiqui illustrati 1684 p. 587 oder nach Ernesti (so
auch Naber) virjotSoc zu lesen. Mit v/jotd? oder v/jat? soll Elaiussa-Sebaste
bezeichnet sein, der Herrschersitz, den sich Archelaos IV. von Kappa-
dokien auf einer kleinen, jetzt längst mit dem Festlande vereinigten
Insel10) an der kilikischen Küste, wenig östlich von Korykos, jetzt
Ayash, gegründet hatte (Beaufort Karamania 240; Ritter Erdkunde
XIX 346; V. Langlois Voyage dans la Cilicie 230). Somit gilt jener
Alexandras, Sohn des Tigranes, als Gemahl der jüngeren Jotape
Schwiegersohn König Antiochos IV. von Kommagene, allgemein als
Fürst von Elaiussa (Mommsen Hermes IV 191 zu einer Inschrift aus
Ephesos; Th. Reinach Rev. num. 1886, 483 ff.; Rabeion Rois de Syrie
CCXVHI; Marquardt R. St. V. I 2 385; W. Henze De civitatibus Liberis
diss. Berol. 1892, 73; Ramsay Hist. geogr. 373). Allein Harduins Ver-
muthung verdient den Beifall nicht, den sie gefunden. Unzweifelhaft
hat man an der Stelle einen Eigennamen zu erwarten. Dass Ntjoiöl?
oder N-rpl«; je mit Elaiussa-Sebaste gleichbedeutend gewesen sei, ist

10) Strabon XII p. 537 . . Iv xpayeiq KiXtxi'q Iv :q vr-> 'EXotoöaoav vyjokjv
euxaprcov oovey.Tioev ApjreXao? ä^toXortug xal tö rcXeov ivtauS-a Ststptßsv (vergl.
p. 535, XIV p. 671). Es ist unerfindlich, welchen Sinn es hat ein Eiland als euxapnos
zu bezeichnen (auch wenn es 'EXaioöaoa heisst), das gerade nur für eine Stadt-
anlage sehr bescheidener Ausdehnung Raum bot — man sehe Beauforts allerdings
flüchtige Skizze auf seiner Seekarte — und völlig verbaut wurde. Wohl erwartet man
aber die günstige Lage der Insel betont zu finden: so hatte ich mir längst zuver-
sichtlich Euxaipov verbessert, bevor ich diese Lesung in der Epitome Vaticana
erhalten fand.
 
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