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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 17.1894

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Jung, J.: Bericht aus Siebenbürgen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12276#0020

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11

Also-Värosviz ist eine (neuerlich gefundene) Inschrift (verel. diese
Zeitschrift XIII S. 194 n. 14, jetzt im Museum zu Deva) für das
Wohlergehen des (bisher als solcher unbekannten) Statthalters Arrius
Antoninus von einem centurio der leg-. Y Mac( edonica) p(ia)4) der Diana
gewidmet.

Es sind auch Ziegel der leg. Xlll gemina hier gefunden, ferner
der noch unerklärte, wie es scheint auf einen numerus bezügliche
Stempel C. III S. 8074, 29 a, der in Ephem. epigr. II 473, cf. IV 204,
und danach von Domaszewski mit Unrecht nach Broos statt nach
Alsö-Varosviz gesetzt wird. Vergl. vielmehr Gooss, Archiv f. siebenb.
Landesk. XII, 170 und Chronik der archäol. Funde S. 120 f. Die
beiden D(is) M(anibns) - Inschriften werden der Civilansiedlung des
Castells von Alsö-Varosviz zuzuschreiben sein/)

Desgleichen wird an der Mündung des Thaies heim Dorfe Rumes,
von wo die Inschrift C. III S. 7787, vergl. diese Zeitschrift XIV S. 108,
herstammt, eine Ansiedlung bestanden haben. Für Broos sind römische
Überreste schwach bezeugt, da sich die Xotiz von Benkö bei (looss,
Chronik S. 68, auf Alsö-Varosviz beziehen dürfte. Ackner erwähnt
Mauerüberbleibsel unter dem Brooser Schlossberg (walachisch Holump,
daher auch scherzweise „Olymp" genannt i.

9. Auch das Castell von Micia, das auf dem Boden der Ge-
meinde Veczel gelegen war, hatte seine Civilansiedlung, und zwar in
der Richtung östlich vom Castell, bereits auf Maros-Nemetier Gemeinde-
grund. Das dürften die Funde erweisen, die kürzlich auf einem Grund-
stücke gemacht wurden, das früher dem Grafen G6za Kuun, seit der

J) Dieser Beiname erscheint seit Septimius Severus. Vergl. Ritterling, de leg. X
gemina p. 123.

5) Auf diese Civilansiedlungen bei den Castellen wird die 'weitere Forschung
gebärende Rücksicht zu nehmen haben. Musterhaft ist der Aufsatz Ornsteins „über
die römische Niederlassung bei Szamos-Ujvär", diese Zeitschrift XIV, 168 ff. Die
Euinen der Civilansiedlung beim Castell von Bertczk am Ojtozpass müssen im
16. Jahrhundert noch sichtbar gewesen sein. Vergl. den Bericht des Verancsics an
Hontems (1545) bei Ackner und Müller p. 182. Hiezu Gooss in dieser Zeitschrift 1
33 und 113. Die dort erwähnten Funde der Frau von Cserey aus Iraeczfalva be-
finden sich jetzt im Localmuseum zu Sepsi Szent-György, dessen Erwerbungen von
der verhältnismässigen Dichtigkeit der Ansiedlungen in der Häromsze'k sowohl für die
vorrömische wie für die römische Zeit Zeugnis ablegen. Ei hieng diese mit der Be-
deutung des Ojtozpasses für den Verkehr mit den griechischen Emporien am
schwarzen Meere wie Olbia und Tyras zusammen. Vergl. meinen Aufsatz: „Zur
Geschichte der Pässe Siebenbürgens". IV. Ergänzungsband der „Mitth. des Inst, für
österr. Geschichtsforschung" (1893).
 
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