Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 17.1894

DOI Artikel:
Jung, J.: Bericht aus Siebenbürgen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12276#0022
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
13

12. Von grosser Bedeutung ist das Studium der Bergwerks-
geschichte Siebenbürgens, dessen sieh, wie man weiss, seit Jahren
Herr Director G. Teglas in Deva mit Eifer und Erfolg' annimmt. Es
liegen eine ganze Reihe von Aufsätzen aus seiner Feder vor.7)

Am 25. September d. J. fand zu Brad an der weissen Koros die
■Wanderversammlung des Devaer archäologisch - historischen Vereines
unter dem Vorsitz des Grafen Geza Kuun statt. Dabei hielt der Ober-
in<i'enieur Herr Franz Vanö in Bräd einen interessanten Vortrag über
„die Wasserhaltungs-Einrichtungen der Römer und die neuesten dies-
bezüglichen Funde im Siebenbürgischen Goldreviere"'. Wie früher zu
Verespatak in denselben Gruben, wo die römischen Wachstafeln gefunden
sind, auch ein Schöpfrad zutage kam, das zur Ausschöpfung des
Grubenwassers diente (worauf eine der Wachstafeln Bezug nimmt),
so ist jetzt ein ähnliches Schöpfrad auch in Ruda gefunden und damit
nach Herrn Vanö der Beweis geliefert, dass die Römer die hiesigen
(Trüben bereits bewirtschaftet haben. Analogien aus anderen antiken
Bergwerken, namentlich aus Spanien, wurden zur Bekräftigung dessen
herangezogen.

Von Herrn Teglas, der am persönlichen Erscheinen verhindert
war, gelangte ein Vortrag über die Administration der dacischen Berg-
werke in römischer Zeit zur Verlesung, wonach Teglas den subprocurator
aurariarum (C. III 1088; Lazius gibt Körösbanya als Fundort an) der
Gegend an der weissen Koros, speciell von Bräd, zuweisen möchte,
zumal auch die bekannten Grabsteine von rinnischen Bergleuten (vergl.
diese Zeitschrift VIII, 41) in Körösbanya gefunden worden sind.

13. Das in dieser Zeitschrift XIII S. 100 von Teglas publicierte
Fragment aus Blandiana haben Prof. Cumont und ich im Museum "Von
Deva gesehen. Gelesen haben wir

') Vergl. Ungar. Bevue 1889 S. 260 ff. und 323 ff.: „Beitrüge zum Goldbergbau
des vorrüraischen Dacien." — „Neue Beiträge zur Epigraphie des dacischen Erz-
gebirges und Bergbaues." Separatabdr. aus dem 22. Band der Publicationen der
ungar. geol. Gesellschaft. „Prähistorische Gold- und Steingrubenwerkzeuge aus
Dacien." Österr. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen XXXVI (1888). — „AKoräbia
Bömai bänyäszata es Kettüs sü'mezeje. Zalatna (Also - Fehe'rmegye) Küzele'ben"
(Budapest 1890). In dieser Schrift sind die Verhältnisse im Golddistrict überhaupt,
speciell die Gräber von Korabia (vergl. Goo-ss, Archiv f. siebenb. Landesk. XVI, 25 f.)
behandelt.
 
Annotationen