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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 17.1894

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Cumont, Franz: Neue Funde aus Dacien und Moesien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12276#0032

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der Torso, der Kopf und ein Stückchen des linken Armes hinzu-
gekommen, so dass das Bildwerk mit Ausnahme der Unterschenkel und
Vorderarme jetzt vollständig ist ( siehe die Abbildung Fig. 2). Die
zottigen Boeksbeine, das leider heute arg verstümmelte Ziegenfell auf
dem Schoss, und die Ziegenhörner auf dem Kopf, die spitzen Ohren,
die krumme Nase, der lange Bart lassen Pan, oder, wie die Bewohner
von Micia ihn genannt haben werden, Faunus erkennen. Der Gott sass

Fig. 2.

mit gekreuzten Beinen auf einem Felsblock und hielt wohl mit der
Rechten die Syrinx, während die Linke ein Pedum geschultert zu
haben scheint. [Eine ähnliche Darstellung des Tan auf einem kleinen
Reliefe aus Salonichi besitzt Herr Kallenberg in Lindau am Bodensee.
R. v. Schneider.] Den sinnend finsteren Ausdruck des Gesichtes bat
der Künstler trefflich wiedergegeben, und ich kenne überhaupt in Dacien
kein Denkmal der einheimischen Kunst, das sich in Feinheit der Aus-
führung mit dem unseren vergleichen Messe. Der naheliegende Gedanke
an modernen Ursprung ist im Hinblick auf die Fundstelle ausgeschlossen.
 
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