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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 17.1894

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Cumont, Franz: Neue Funde aus Dacien und Moesien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12276#0036
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2. Pojarevatz. Block aus weissem Marmor (H. 0-82, B. 0*41,
D. 0*10), dient jetzt als Treppe im Hofe eines Hauses auf dem Platz
hinter der Capelle. Ist aber aus Kostalaez mit anderen Bausteinen
gebracht worden. Rechts, links (und oben?) gebrochen. Prachtvolle,
11 cm hohe Buchstaben.

Vs-VET-LEG /
^NVS- FR AT]

.... us cet(cranus) leg(ionis).....[Pate rnus frat[res fecerunt].

Es ist mir wahrscheinlich, dass dieser Stein ein Bruchstück des
Architravs eines von zwei Brüdern errichteten Gebäudes ist.

3. Drvno, eine halbe Stunde von Kostolacz. Basis aus weissem
Marmor; H. 046, B. 0-52; bei Schiwan Stankov. Der Bauer holte mil-
den Stein aus seinem Mist. Schöne, 3 cm hohe Buchstaben.

I^IAXIMIBRI
jlAXGER- MAX

5 /ATRI-AVG-"ECAS
TmrtfT O N ■ PONTI CVS
DEC-FLAMEN-M-A-V-
OBHONOR-FLAMON
EX- LIBRIS -L

.....[pro saliitc imp(eratoris) Caes(aris) M. Aur(elii) Antonini Pii

Aug(usti) FcVicis Par\thici] maximi, Bri[tann(ici)] max(imi), Ger(manici)
max(imi) [et Iid]iae Domnae [Aug(ustae) m\atri Awj(iisti) et cas(trorum)
M. Anton(ius) Ponticus dec(urio), flamen m\ unieipii) A(elii) V(iminacii)
ob honorem ßamoniii) ex libris L.

Wenn ich nicht irre, ist Antonius Ponticus der erste flamen
municipalis, welcher in Moesien vorkommt, aber da diese Kaiserpriester
in Daeien und Pannonien häufig erwähnt werden, ist diese Lücke nur
der Seltenheit der Denksteine aus dieser Provinz zuzuschreiben. Sonst
enthält diese Inschrift wenig Merkwürdiges. Dass ein einfacher decurio
das Flaminat erlangt, ist zwar selten, aber nicht ohne Beispiel, siehe
C. I. L. III 3362 und Beurlier Culte imperial S. 178. Auch zeugt die
Widmung einer fünfzig Pfund schweren Statue, wenn man sie mit den
anderen Stiftungen ob honorem flamonii vergleicht, von keiner besonderen
Freigebigkeit, selbst wenn das Bildwerk aus Silber wäre.
 
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