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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 17.1894

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Kubitschek, Wilhelm: Kemplens Reise von Wien nach Constantinopel (1740)
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https://doi.org/10.11588/diglit.12276#0056

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Kemplens Reise von Wien nach Oonstantinopel

(1740).

Im Gefolge des Grafen Cornifiz Ulfeid, der nach dem Abschlüsse
des Belgrader Friedens (1739) den Auftrag erhielt, in ausserordentlicher
Mission die Interessen Österreichs bei der hohen Pforte zu vertreten,
reisten auch zwei Männer, welche die politischen und die unpolitischen
Erlebnisse und Ergebnisse der Reise ausführlich verzeichneten. Beide
überreichten ihre Berichte, nachdem sie dieselben in entsprechender
Weise abgeschlossen hatten, an maassgebender Stelle und erwarteten
ihre Drucklegung. Uiese seheint indes nicht erfolgt zu sein; anderen-
falls müsste wohl in den Wiener Bibliotheken hievon Notiz ge-
nommen sein.

Noch liegt in der Hofbibliothek (n. 8640**) ein Gutachten, das
damals über beide Werke erstattet worden ist. Es gibt dem Berichte
des gelehrteren der beiden, Kemplen, ganz entschieden den Vorzug, da
er ihn „mit besonderem Fleiss und Accuratezza zusammengetragen hat",
während ..die unter diesen Schriften sich befindliche franzosische Be-
schreibung, welche der auch mitgeweste Gentilhomme von Schade ver-
fertigt hat....., in vielen Stellen defectuos" sei. Die Schadesche

Reisebeschreibung, von der das Original unter n. 8650, eine Reinschrift
unter n. 8606 aufbewahrt wird, bietet nichts, was vom antiquarischen
Standpunkte aus Interesse erregt. Höchstens sei erwähnt, dass die
neunte Tafel des zugehörigen Atlas ,pontis Traiani rudera' und S. 59
Orig. = S. 28 Cop. die angeblich antike Inschrift CIL III 71* wieder-
holt, sowie dass 'Tafel 32 eine Ansicht der Ruinen von Philippopolis
bringt.

Der Bericht des Kemplen (Kempelen) ist nicht im Autograph
erhalten. Die Handschrift 8640 rührt vielmehr augenscheinlich von drei
verschiedenen Händen her, und eine vierte nachcorrigierende Feder
hatte vielfach Irrthümer zu berichtigen, welche nur aus dem voll-
ständigen Miss verstehen einer schwer lesbaren Vorlage erklärt werden
können. Die Handschrift 8640* ist gleichfalls eine Abschrift, reicht
übrigens bloss bis zum Anfange des 57. Blattes von 8640.

Die griechischen Inschriften dieses Reiseberichtes sind theilweise
noch unbekannt, zum Theil bisher nur durch andere, mitunter noch
 
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